Sportpark Duisburg-Wedau:
Im Jahre 1919 bot der Industrielle Alfred Krupp die Baggerseen an der Wedau,
sowie das umliegende Gebiet der Stadt Duisburg zur Pacht an. Die Duisburger
griffen sofort zu und der Pachtvertrag wurde am 13.August 1919 unterzeichnet. Die nach Krupp's Töchtern
Barbara und Berta, sowie nach
seiner Mutter Margarete benannten künstlichen Seen, sollten nach dem Willen des
Stahlmagnats zur Erholung der Bürger dienen. Der Pachtzins betrug damals
lediglich 100 Mark jährlich - eine eher symbolische Summe. Gezahlt wurde aber
letztlich nur bis zum Jahre 1926, seit 1931 befindet sich das Areal in
städtischem Eigentum. Ausgenommen davon war jedoch die Platzanlage des TSV
Duisburg 99. Diese gehörte ursprünglich mit zum von der Stadt Duisburg
gepachteten Areal, aber nachdem der "Krupp'sche Sportverein" an der
Wedau heimisch geworden war, blieb dieser Platz Eigentum des Hüttenwerk
Rheinhausen.
In dem zwischen dem damaligen Duisburger Oberbürgermeister Karl Jarres und dem Direktor
der Krupp-Hüttenwerke, Friedrich W.Klönne, geschlossenen Vertrag, verpflichtete
sich die Stadt dann schriftlich, für die Bürger der Stadt größere Anlagen,
darunter ein Strandbad und ein größeres Stadion zu bauen. Diese Auflage wurde dann in
wenigen Jahren erfüllt. Bereits 1926 wurde das Stadion fertiggestellt, dessen
Bau bereits 1921 begonnen wurde, und das Strandbad sowie das
Schwimmstadion eröffnet.
Am 25.Juli 1926 weihte Oberbürgermeister Jarres den Sportpark offiziell ein.
Stadionweihe !
Duisburg, am Weihetage, 25. Juli 1926
Zur inneren Gesundung unseres Vaterlandes dient neben Pflege von
Geist, Herz und Gemüt die Stählung des Körpers. Im Sinne dieses hohen Zieles
hat die Stadt Duisburg die Sportanlagen in der Wedau geschaffen, die wir heute
weihen. Im Land- und Wasserstadion sollen sich die Besten zum sportlichen Kampfe
stellen. Der schöne breite Strand und die Fluten des Margaretensees sollen
Abertausenden die glücklichen und reinen Freuden von Sonne und Wasser schenken.
Der Ruderer, Segler und Paddeler wird sich auf dem Bertasee tummeln können, und
auch der Wanderer wird hierher gern seine Schritte lenken. So mögen die
Wedausportanlagen zu einem Born der Gesundung werden !
"Das Ziel erkannt,
Die Kräfte gespannt !"
Dr. Jarres, Oberbürgermeister
Nur vier Jahre später, öffnete die Sportschule des Westdeutschen
Spielverbandes (heute Westdeutscher Fußballverband) seine Pforten.
Mit der Auskiesung der Regattabahn wurde bereits 1919 begonnen, 1936 fand dort
erstmals ein größerer Wettkampf statt, mit der Kanu-Europameisterschaft.
Seither gab es schon viele Internationale Wettkämpfe wie Welt- und
Europameisterschaften.
Das Wedau-Stadion wurde bereits 1922 anläßlich der deutschen
Leichtathletikmeisterschaft benutzt, war aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht
fertiggestellt. Dies war erst 1926 der Fall, mit einem Fassungsvermögen von
40.000 Zuschauern.
Das Wedau-Stadion, aufgenommen am 13.06.1928. In diesem Zustand verblieb es, bis
zum Bau der Haupttribüne 1963/65. Rechts die Sitzplätze, links das
Marathontor. Vor
dem Marathontor lagen damals die Umkleidekabinen.
Die Haupttribüne, die im Januar 1965 fertiggestellt wurde. Sie bietet rund 10.000
Sitzplätze.
Das Wedau-Stadion heute. Es steht kurz vor dem Abriß und soll durch ein
30.000 Zuschauer fassendes, reines Fußballstadion ersetzt werden. Das neue
Stadion ist geplant mit 23.000 überdachten Sitz-, sowie 7.000 überdachten
Stehplätzen.
Nach
dem 2.Weltkrieg, trug der Duisburger Spielverein seine Heimspiele in der
Oberliga West dort aus. Seit 1963 ist es Heimstätte des Bundesligisten
Meidericher SV, der sich im Januar 1966 in MSV Duisburg umbenannte. Anfangs mußte sich
der MSV das Stadion noch teilen, mit Regionalligist Duisburger Spielverein und
Verbandsligist Duisburger FV 08. 1965 wurde die Tribüne fertiggestellt und die
Flutlichtanlage, so wie es die Stadt Duisburg dem Bundesligisten MSV zugesichert
hatte. Der Preis für die Unterstützung durch die Stadt war die Umbenennung des Vereins in
MSV Duisburg. Die Tribüne
bot rund 10.000 Sitzplätze, jedoch sank das Fassungsvermögen des
Stadions auf
etwa 33.000 Zuschauer ab. Die letzte große Leichtathletikveranstaltung
war 1989
die Universiade, als auch die Kunststofflaufbahn erneuert wurde.
Zwischenzeitlich wurde auch eine Eissporthalle gebaut und weitere
Sportanlagen,
die von verschiedenen Vereinen intensiv genutzt werden.
Der Sportpark Duisburg-Wedau ist eine einzigartige Anlage, die Bundesweit seinesgleichen sucht.
Der Sportpark Duisburg-Wedau
1) Regattabahn mit der Zieltribüne unten rechts.
2) Wedau-Stadion
3) BSA III (fr. Fugmann-Kampfbahn)
4) Eissporthalle
5) Sportschule Wedau (WFV)
6) BSA I
7) BSA II
8) Sechs-Seen-Platte (Masuren-, Wambach-,
Böllert-, Wolfs-, und Wildförstersee. Der sechste
See wird derzeit Ausgekiest.)
Die Fugmann-Kampfbahn. Luftaufnahme aus den fünfziger (?) Jahren.
Das damalige Fassungsvermögen betrug ca. 10.000 Zuschauer.
An der Stelle, an der sich heute die BSA III befindet, bekam der Sportverein
Borussia Friemersheim und Duisburg einen Sportplatz zugewiesen. Der
Grund war die Besetzung des linksrheinischen Friemersheim durch
französische Truppen nach dem 1.Weltkrieg. Dieser Platz wurde schon bald Borussia-Platz
genannt.
Nach dem Zusammenschluß des Sportverein Borussia mit dem Turnverein
1848 Duisburg zur Turn-Borussia, wurde der neue Verein dort
endgültig heimisch. In Rekordzeit wurde dort ein Sportplatz hergerichtet, auf
dem im Mai 1921 der Duisburger Spielverein sein DM-Endrundenspiel gegen
den Hamburger Sportverein austrug. Auf seinem eigenen Platz an der Rheintörchenstraße
durfte der DSV nicht spielen, denn ein neutraler Platz war vorgeschrieben. Das Wedau-Stadion
war noch nicht bespielbar, also wählte man den Borussia-Platz aus. Es
klingt heute unglaublich, aber es fanden sich 18.000 Zuschauer dort ein, ohne
echte Stehränge, geschweige denn Sitzplätze. Erst 1954 (!) wurde die Fugmann-Kampfbahn,
so wurde die Anlage dann benannt, mit Stehrängen versehen und erreichte ein
Fassungsvermögen von ca. 10.000 Zuschauern. Eine Tribüne besaß die Fugmann-Kampfbahn
jedoch nie, ebensowenig wie eine Flutlichtanlage.
Regatta-Strecke Duisburg-Wedau, Zieleinlauf mit Tribüne.
Regatta-Strecke Duisburg-Wedau, vom Start aus fotografiert.
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