Ikarus - Harthaus geht - Neues Klubhaus - Schulden - Abstieg - Regionalliga West - Das bittere Ende


1956/57:

Der Duisburger Spielverein hat Ende 1956 1.639 Mitglieder und steht damit an 13. Stelle in Nordrhein-Westfalen.

Spielerkader: Josef Broden (30/0), Paul Josten (30/0), Hans Weskamp (24/0), Manfred Wacker (28/0), Willi Koll (27/4), Walter Münnix (25/4), Ernst Wechselberger (28/9), Fritz Bermel (26/3), Rolf Benning (30/12), Hans Lohmann (28/10), Fritz Schneider (25/11), Karl-Heinz Müller (12/1), Harry Frey (12/1), Willi Drehmann (1/0), Werner Hilterhaus (2/0), Werner Stolte (1/0), Horst Fink (1/0).
Trainer: Fred Harthaus
Zugänge: Gerhard Heintges (Duisburger SC 1900), Willi Drehmann (eigene Jugend), Werner Stolte (SC Osterfeld)
Abgänge: Werner Becker (Tura Bonn), Werner Fiedler (FV Duisburg 08), Hartenstein (?)

Trainer war nach wie vor, der vorzügliche Fred Harthaus. Vom Kader dieser Spielzeit versprach sich der Trainer einiges und er sollte sich nicht irren...
Der Duisburger Spielverein startet sensationell in die Saison. Nach 7 Spielen steht der DSV verlustpunktfrei mit 14-0 Punkten an der Spitze !
Am 18.August kommt zur Saisoneröffnung Borussia München-Gladbach ins Wedau-Stadion. Zweimal Lohmann, Bermel und Schneider schießen vor 11.000 Zuschauern Gladbach ab.
Danach werden VfL Bochum (2:1), Preußen Dellbrück (5:1), Westfalia Herne (4:2), SW Essen (2:1), Wuppertaler SV (2:0) geschlagen.
Am 30.September 1956, empfängt der Ligafavorit Borussia Dortmund den DSV. 35.000 Zuschauer sehen im Stadion Rote Erde ein sensationelles Spiel. In der ersten Hälfte überrascht der DSV mit mutigem Spiel nach vorn und Lohmann erzielt in der 21. Minute die Führung. In der zweiten Hälfte drängt Dortmund auf den Ausgleich, der DSV kontert gefährlich. Dortmund rennt immer wieder an, aber Torwart Broden ist in Topform. Wo auch immer die Dortmunder hinzielen, Jupp Broden ist schon da. Es hat fast den Eindruck, Broden hätte seinen Zwillingsbruder mitgebracht und beide spielen gleichzeitig im Tor !
Die Duisburger halten stand und sind bei Kontern dem 2:0 mehrmals nahe. Es bleibt beim 1:0 für den DSV !
Am 7.10.1956 kommt der Meidericher SV in das Wedau-Stadion zum Lokalderby. 30.000 Zuschauer reiben sich verwundert die Augen, weil Meiderich zunächst mit 2:0 in Führung geht. Aber Bermel und Benning egalisieren. Der erste Punktverlust !


7.Oktober 1956: DSV - MSV 2:2
Paul Josten, links im Bild, räumt hinten auf !
Sein Gegenspieler hier, der Meidericher Heinz Bohnes

Das erste Spiel geht erst am 9.Spieltag in Köln, gegen den 1.FC mit 1:2 verloren. Am 14.Spieltag sehen 35.000 Zuschauer an der Wedau, den 2:0 Sieg über Fortuna Düsseldorf. Schneider und Wechselberger schießen den Sieg heraus. Die 35.00 Zuschauer gegen Düsseldorf bedeuten Saisonrekord.
Zum Abschluß der Vorrunde, geht es in die Glückauf-Kampfbahn nach Schalke !
30.000 Besucher sehen einen blendend aufgelegten DSV, der mit 3:2 siegt. Wechselberger, zweimal, und Schneider sind die Torschützen. Am Ende der Hinrunde ist der DSV Tabellenführer !
Am 21.Spieltag, empfängt der DSV Borussia Dortmund zum Rückspiel. 31.000 Zuschauer sehen ein 1:1 Remis. Münnix für den DSV und Kelbassa treffen.
Am 23.Spieltag unterliegt der DSV Rot-Weiß Essen mit 0:3. Der DSV hat einen Rabenschwarzen Tag erwischt und verliert die Tabellenführung. 33.000 Zuschauer werden Zeuge, wie Rahn, Röhrig und Islacker für RWE treffen.

Zwischendurch, trägt man in Amsterdam ein Spiel gegen die Niederländische Nationalmannschaft aus, und spielt 1:1 !

Noch gibt man den Titel nicht verloren. Schon eine Woche später, wird der 1.FC Köln mit 3:1 zurück in die Domstadt geschickt. Schneider, Münnix und Benning, sorgen vor 30.000 für klare Verhältnisse.
Am 25.Spieltag, vielleicht die Vorentscheidung zugunsten von Borussia. Der DSV spielt beim SV Sodingen.
Mehrere Chancen werden nicht genutzt und Sodingen, das verzweifelt gegen den Abstieg kämpft, gelingt in der 87.Minute durch Becker das 1:0 !
Preußen Münster (5:3) und Schwarz-Weiß Essen (1:0) können zu Hause besiegt werden, aber Auswärts setzt es zwei Niederlagen in Aachen (1:3) und Düsseldorf (1:2). Die Meisterschaft geht an Borussia Dortmund !
Im letzten Spiel braucht der DSV unbedingt noch einen Punkt, um als Zweiter noch an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen zu können !
28.000 Zuschauer erscheinen am 18.Mai 1957 im Wedau-Stadion. Matzkowski bringt Schalke in Führung, Benning egalisiert. Wieder geht Schalke, durch Koslowski, in Führung. Bange Minuten für die Duisburger Zuschauer und die Duisburger Akteure auf dem Rasen !
In der 88.Minute nimmt Verteidiger Josten, nicht unbedingt der Prototyp eines Torjägers, sich ein Herz und zieht ab. Der Ball wird irgendwie von Stopper (!) Koll noch abgefälscht und fliegt in das Schalker Tor !
Ein unglaublicher Jubel bricht los - die Endrunde ist erreicht !
39-21 Punkte, genau wie der 1.FC Köln. Aber der Torquotient ist mit 1,435 eine Winzigkeit besser als der von Köln, mit 1,340 !
Warum die Mannschaft zum Ende der Spielzeit nachließ und den Titel verspielte, läßt sich im nachhinein nur noch schwer nachvollziehen. Bemüht man die Statistiken so stellt man fest, daß die Stammelf der Dortmunder Borussen insgesamt 91,2 % aller Spiele bestritt. Macht man diese Rechnung beim DSV auf, so kommt man ebenfalls auf exakt 91,2 % aller Einsätze für die Stammelf, daran kann es also nicht gelegen haben. Möglicherweise spielten die Borussen einfach einen ökonomischeren Fußball als die Duisburger.

Dazu Willi Koll: "Wir waren aber 1956 auch schon gut. Eigentlich waren wir seit 1954 wieder ganz gut im Tritt und hatten eine relativ gute Mannschaft, und mit dem Fred Harthaus auch einen guten Trainer. Der konnte sicht gut verkaufen und sprach die Spieler gut an. Er machte ausgezeichnete Arbeit !
Wir hatten dann 1957 eine junge Mannschaft, aber wir hatten keinen so starken 12, 13 und 14 Mann, jedenfalls nicht so stark wie die Dortmunder. Das war vielleicht auch ein Grund, warum uns am Schluß etwas die Puste ausgegangen ist. Bei der Endrunde um die Deutsche, haben wir dann fast immer mit zehn Mann gespielt, weil damals nicht gewechselt werden durfte."

Aber schon wieder schlägt das Schicksal dem DSV ein Schnippchen. Spielte man in den letzten 6 Jahren immer eine Endrunde in Hin- und Rückspielen, so war dies in der Saison 1956/57 nicht der Fall !
Dies bedeutete auch nur die halbe Einnahme. Die Rechnung war einfach. Zu den drei Endrundenspielen auf neutralem Platz, kamen insgesamt 102.000 Zuschauer. Diese Einnahmen wurden selbstverständlich geteilt, so das die Einnahmen von 51.000 Zuschauern blieben. Hätte man in Hin- und Rückspielen gespielt, wären zu den drei Heimspielen sicherlich dreimal 35.000 = 105.000 Zuschauer in das Wedau-Stadion gekommen.
Diese Einnahmen hätten auch nicht geteilt werden müssen...
"Bankrott der Deutschen Meisterschaft", titelte der Kicker am 3.Juni 1957 dazu...

So stieg denn das erste Endrundenspiel am 2.Juni 1957 im Berliner Olympiastadion vor 40.000 Zuschauern, gegen den Hamburger Sportverein. Die Hamburger, in dem Wissen, technisch, taktisch und spielerisch dem Duisburger Spielverein unterlegen zu sein, versuchten mit Härte jeglichen Spielfluß zu unterbinden.
So traten die Hamburger  nach allem was sich bewegte. Bereits in der 8. Minute, foulte der Hamburger Stopper Josef Posipal, den Duisburger Stürmer Fritz Schneider  so schwer, daß dieser schwerverletzt nur noch als Statist auf dem Platz stand. Der völlig überforderte Schiedsrichter sprach keinen Platzverweis aus, obwohl dies notwendig gewesen wäre. Das Berliner Publikum, von der Spielweise der Hamburger empört, schlug sich rasch auf die Seite der Duisburger. Bis zur Halbzeitpause blieb es beim torlosen Remis. In der 55. Minute, geht der HSV völlig überraschend mit 1:0 in Führung, Uwe Seeler war der Schütze. Duisburg gibt alles und berennt immer weiter das Hamburger Tor, aber Fritz Schneider fehlt an allen Ecken und Enden. In der 83. Minute, zieht Ernst Wechselberger aus der Drehung ab und erzielt den 1:1 Ausgleichstreffer. Die Hamburger taumeln hilflos von einer Verlegenheit in die nächste, aber mit unglaublichem Glück überstehen diese bis zum Schluß und halten das 1:1. Nach dem Schlußpfiff jubeln die Hamburger, als hätten sie schon die Meisterschaft gewonnen...

Dazu Willi Koll: "Der Fritz Schneider konnte später nie wieder richtig Fußball spielen. Der kam später nie wieder richtig in Tritt !
Unser Verteidiger Hans Weskamp hatte einen Muskelfaserriß und konnte nicht spielen. Der war eigentlich unser bester Mann hinten. Trainer Harthaus wollte ihn trotzdem spielen lassen, obwohl der Hansi sagte, er könne nicht spielen wegen der Schmerzen. Harthaus wollte dann den Karl-Heinz Müller spielen lassen, aber ich sagte - das werde ich nie vergessen - der Müller sei zu langsam. Außerdem hatte der Müller schon Jahre keinen Verteidiger gespielt, also geht das nicht. Ich schlug stattdessen den Werner Hilterhaus vor, der war schneller. Außerdem sei der Werner auch ein großer Mann, der kriegt auch Kopfbälle - Harthaus sagte nichts mehr. Harthaus stellte am nächsten Tag die Mannschaft auf - mit Hilterhaus !
Der Karl-Heinz Müller war mir deshalb eine ganze Weile ziemlich böse. 
Hilterhaus klärte in dem Spiel sogar einmal auf der Linie, und ich bin auch nach vorne gegangen, wie immer, obwohl wir nur noch mit zehn Mann gespielt haben, da Fritz Schneider ja schwer verletzt war !"

Dazu Fritz Schneider: "Kurz nach Beginn, nach etwa 8 Minuten, bekomme ich einen Steilpaß den ich mit der Brust mitnehme, ziehe von links nach innen und laufe mit dem Ball am Fuß frei auf das Tor zu. Plötzlich bekomme ich von hinten einen Tritt in die Kniekehle, da war das Spiel für mich beendet. Ich habe dann zwar noch weitergehumpelt und mir dabei wohl das Knie ganz kaputt gemacht, aber eigentlich waren wir nur noch mit zehn Mann. Nach diesem Foul habe ich dann sehr lange pausieren müssen. Heutzutage würde der Posipal dafür vom Platz fliegen, denn der war auch noch letzter Mann in diesem Augenblick, wir bekamen damals nicht einmal einen Freistoß !"


Willi Koll (re.) im Zweikampf mit Uwe Seeler.

Im zweiten Spiel, trifft der DSV am 9.Juni 1957 in Frankfurt/Main auf den 1.FC Saarbrücken. Im Waldstadion warten 40.000 Zuschauer auf die Akteure. Duisburg muß gewinnen, um sich die Endspielchancen zu wahren. Der DSV spielt gleich voll auf Sieg und hat schon in der 11. Minute Erfolg. Ernst Wechselberger schießt zur Führung ein. Die Saarbrücker, von 6.000 mitgereisten Fans unterstützt, spielen fair. Wechselberger erzielt kurz vor der Pause auch das 2:0. Nach der Pause riskieren die Saarbrücker alles. Es ist ein Spiel das begeistert und es wogt hin und her. In der 51. Minute verkürzt Krieger für den FCS auf 1:2. Jupp Broden im Tor, muß mehrfach Kopf und Kragen riskieren und Chancen der Saarbrücker zunichte machen. In der 83. Minute erlöst Rolf Benning die Duisburger mit dem 3:1 !

Dazu Willi Koll: "Saarbrücken hatte damals eine wirklich starke Mannschaft !"


Die Mannschaft des DSV vor dem Spiel gegen den 1.FC Saarbrücken:
von links: Koll, Broden, Hilterhaus, Wacker, Münnix, Benning, Wechselberger, Bermel, Josten, Müller, Lohmann


Willi Koll räumt zwei Saarbrücker beiseite. Torwart Broden und Verteidiger
Hilterhaus sind die Zuschauer.

Am 16.Juni 1957 kommt es zum entscheidenden Spiel gegen den 1.FC Nürnberg. Im Ludwigshafener Südwest-Stadion muß die Entscheidung fallen und 22.000 Zuschauer sind mit dabei.
Gewinnt der DSV dieses Spiel, ist man zum erstenmal nach 44 Jahren wieder in einem Deutschen Finale !
In der tropischen Hitze dieses Tages, geht der DSV zunächst vorsichtig zu Werke. In der 26. Minute bringt Zenger Nürnberg mit 1:0 in Führung. Nach der Halbzeitpause spielt der DSV alles oder nichts und bläst zur Offensive. Die Nürnberger werden eingeschnürt und kommen kaum noch zum Luftholen. Der Druck ist immens und wird in der 47. Minute belohnt. Der überragende Willi Koll zieht einen Freistoß an der Mauer vorbei und trifft zum 1:1. Weiter geht es, Duisburg drängt. Benning schießt hart auf das Nürnberger Tor, Wabra kann den Ball nicht festhalten und Wechselberger staubt ab - 2:1 in der 54. Minute !
In der Schlußphase orientieren sich die Duisburger wieder mehr nach hinten, in der Sommerhitze kann man nicht neunzig Minuten Offensiv spielen. In der 84. Minute wird Schmid angespielt und überspurtet Duisburgs Verteidiger Hilterhaus. Schmid zieht ab und trifft flach genau ins Eck...
Aus - vorbei - ungläubig schauen die Spieler sich an...
Der HSV schlägt gleichzeitig Saarbrücken mit 2:1 und zieht in das Finale ein...

Dazu Willi Koll: "In diesem Spiel ist der Walter Münnix hinter einem Ball hergelaufen und trat dabei auf den Rand der Rasenfläche zur Aschenbahn. Dabei ist er umgeknickt und brach sich das Wadenbein. Schon wieder waren wir nur noch mit zehn Mann. Der Rechtsaußen von Nürnberg schoß dann kurz vor Schluß das 2:2. Da hatten wir das Finale verpaßt !
Der Max Morlock war auch dabei, der ist aber in diesem Spiel nicht weiter aufgefallen.
Und die Dortmunder hatten eigentlich nur Angst vor uns. Das sagt der Adi Preißler heute noch !"

Dazu Fritz Schneider: "Ja, die Dortmunder waren froh das wir raus waren. Das war ja nun traurig, daß wir draußen waren, kein Spiel verloren und trotzdem nicht im Endspiel. Und zwei Spiele nur mit zehn Mann, der Münnix brach sich noch gegen Nürnberg das Bein, damals konnte man eben noch nicht auswechseln."

Dazu Walter Söhngen: "Der Ernst Wechselberger hat damals 1957 im Spiel gegen Nürnberg gegen die Latte geschossen, beim Stand von 2:1. Hätte der getroffen das wäre das Endspiel gewesen.
Das war ein wirklich guter der Willi Koll, aber er kam beim Herberger nicht an. Der Willi Koll machte zum Beispiel einmal einen Rückpaß im eigenen Strafraum zum Jupp Broden und das mochte der Herberger überhaupt nicht. Der Herberger war ein Nickel, der Adi Preißler mochte den auch nicht. Der Herberger war immer dagegen das die Spieler in der Halbzeitpause Wasser tranken, was der für Vorstellungen hatte !
Und der hatte einen Trend für die Süddeutschen."

Und sie waren der Sonne so nah..........

Im Finale schlug Borussia Dortmund, mit spielerischer Leichtigkeit, den HSV mit 4:1. Noch heute sind sich die alten DSVer sicher, so einfach hätten es die Borussen gegen den DSV nicht gehabt. Erinnerungen werden wach an den 30.9.56 und dem Sieg in Dortmund.
Noch ahnte auch niemand, das der Nürnberger Schmid vielleicht an diesem denkwürdigen Tag den Meidericher Spielverein in die Bundesliga geschossen hatte.
Aber nicht nur die Nürnberger halfen den Meiderichern, auch der DSV selbst, ja sogar Schalke 04....

Noch ein Wort zu der Leistung des DSV in dieser Spielzeit. Borussia Dortmund (Kwiatkowski, Preißler, Kelbassa), aber auch Schalke 04 und der 1.FC Köln und andere, waren zusammengekaufte Legionärstruppen. Diese Vereine warben Spieler von Oberliga Konkurrenten ab und zahlten dafür mit verbotenen "Schwarzgeldern". Außerdem wurde bei diesen Vereinen - auch bei mehreren anderen - Monat für Monat Schwarzgeld gezahlt, und die Gehälter verbotswidrigerweise über die erlaubten 320,- pro Monat angehoben. Mehr und mehr griff diese Unsitte um sich und stellte das Fairplay in Frage. Die Duisburger Mannschaft bestand zum größten Teil aus waschechten Duisburgern, oder aus Spielern die entweder von unterklassigen Vereinen geholt worden waren, oder auch Spieler, die ursprünglich aus dem Westen stammten und von Vereinen der Oberliga Süd bzw. Südwest aus der Diaspora wieder Heimgeholt worden waren.
Der SV Sodingen setzte sich auf seine Weise gegen Abwerbungsversuche zur Wehr, er zahlte seinen Spielern ebenfalls Schwarzgelder um die Spieler zum bleiben zu überreden. Hier jedoch schritt der DFB ein und verdonnerte die Sodinger zu 8 Punkten abzug, die später auf vier Punkte reduziert wurden.
Wie heißt es doch so schön - Die kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen...
Der DSV war soetwas wie der "Hinz'sche Verein". Gottfried Hinze, der Gründer und langjährige Vorsitzende hatte seinem Verein einen Stempel aufgedrückt, der unverkennbar war. Hinze hatte über Jahrzehnte seine Grundsätze postuliert, die unverrückbar waren und kurz und knapp hießen:
"Fair geht vor !" Basta !
Gegen die Regeln verstoßen ?  Niemals !!
Auch nach seinem Rücktritt als Vorsitzender 1934, ja sogar nach seinem Tode 1953, war es völlig undenkbar für seine Nachfolger, seine Doktrinen in Frage zu stellen. Hinze war Amateur durch und durch und blieb es sein Leben lang.

Dazu Willi Koll: "Beim DSV wurde immer nur das gezahlt, was erlaubt war. Anfangs gab es 200,- DM im Monat, später 320,- DM und keinen Pfennig mehr ! Woanders wurde mehr gezahlt, das war bekannt. Beispielsweise ist der Gerhard Harpers 1956 vom SV Sodingen zu Fortuna Düsseldorf gewechselt, den Harpers kannte ich gut. Ich hatte auch ein Angebot vom 1.FC Köln. Aber ich war mit Leib und Seele DSVer, das war mein Verein. Außerdem hatte ich einen guten Beruf, da habe ich mir gesagt, was soll ich da ?"

Dazu Fritz Schneider: "320,- DM waren ja damals sehr viel Geld. Wir kriegten ja noch 10,- DM Aktivitätszulage wenn wir gespielt haben, davon hätte ich 25 Bier kaufen können, aber wann hätte ich die trinken sollen ? Es gab auch schon mal eine Prämie zusätzlich. Wenn der Weskamp 1000,- DM Prämie bekommen hat, davon konnte der an zwei Häusern das Dach komplett neu eindecken.
Natürlich wurde woanders mehr gezahlt, bei Schalke 04 weiß ich das Hundertprozentig, das hat mir der Geschäftsführer von Schalke einmal selber gesagt. Der Szepan hatte ein Textilgeschäft und schrieb das einfach auf seine Rechnungen !"

Umso bemerkenswerter, daß es dem Verein trotzdem gelang, diese unglaubliche Saison zu spielen und nur mit viel Pech am großen Ziel, der Meisterschaft, zu scheitern.
Dieses starre festhalten am Amateurgedanken, führte letztlich auch in den Niedergang des Vereins, schon wenige Jahre später....
Der Westdeutsche Fußballverband schließlich, unternahm nichts gegen diverse Vereine, weil der Verband befürchtete, die eigenen Vereine zu schwächen. Deutsche Meistertitel dagegen, sah man immer gerne...
Der Dortmunder Triumph war also nichts weiter, als der Triumph des Geldes über den Idealismus !

Die DSVer, immer noch ohne Clubhaus, wollten dies nun ändern. Von den Einnahmen aus der Endrunde baute man ein schmuckes Clubhaus an der Düsseldorfer Straße, vielleicht die größte Fehlentscheidung in der Vereinsgeschichte !
Man hätte besser das Geld verwenden sollen um junge Spieler zu verpflichten und die Mannschaft zu verstärken. Auch hätte man die nun folgenden Abwerbungsversuche anderer Vereine besser widerstehen können. Stattdessen vertraute man weiterhin der Stammelf, obwohl die eben nicht jünger wurde...
Und die Schalker ? Dazu etwas später...

Im Bereich des Westdeutschen Fußballverbandes, wird mit der Saison 56/57 die Verbandsliga als höchste Amateurklasse eingeführt, die Landesliga wird damit zur vierten Spieklasse. In der Verbandsliga Niederrhein tummeln sich gleich vier Duisburger Vereine, namentlich SpVgg. Hochheide, FV Duisburg 08, Homberger SV und TuS Duisburg 48/99. Auch dies ein Ausdruck dafür, was für eine Fußballstadt Duisburg damals gewesen ist !

Eine großartige Saison für den DSV. Aber wie lief es im Pokal ?
Nachdem man die erste Runde überstanden hatte, empfing man den VfB Marathon Remscheid in einem Heimspiel. Das Ergebnis lautete 1:0 für den DSV gegen den zweitligisten aus dem Bergischen. In der dritten Runde schlägt man den VfL Bochum auf deren Geläuf glatt mit 2:0. In der vierten Runde, trifft man in Duisburg vor 6.000 Zuschauern auf den Wuppertaler SV. Das Spiel geht mit 1:3 verloren, der DFB-Pokal findet wiedereinmal ohne den DSV statt. Das Ehrentor erzielte Harry Frey in der 84. Minute.


DFB-Finale: Borussia Dortmund - Hamburger SV 4:1 (3:1)
23.Juni 1957, Niedersachsenstadion Hannover, 76.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Kelbassa (16.), 1:1 Krug (24.), 2:1 Kelbassa (25.), 3:1 Niepieklo (26.), 4:1 Niepieklo (78.)
SR: Albert Dusch (Kaiserslautern)
BVB: Kwiatkowski, Burgsmüller, Sandmann, Schlebrowski, Michallek, Bracht, Peters, Preißler, Kelbassa, Niepieklo, Kapitulski
HSV: Schnoor, Börner, Posipal, Werner, Meinke, Liese, Schemel, Reuter, Seeler, Krug, Klepacz


1957/58:

Spielerkader: Wolfram Arnthof (1/0), Rolf Benning (27/8), Fritz Bermel (24/2), Josef Broden (29/0), Werner Dolata (1/0), Willi Drehmann (12/2), Horst Fink (10/2), Harry Frey (9/0), Gerhard Heintges (1/0), Willi Hesse (20/0), Werner Hilterhaus (27/1), Paul Josten (1/0), Willi Koll (25/7), Herbert Kurwan (30/11), Hans Lohmann (7/1), Karl-Heinz Müller (24/0), Walter Münnix (4/0), Fritz Schneider (6/3), Manfred Wacker (26/0), Hans Weskamp (20/0), Hans Zerres (26/4), Hans Kiszewski (0/0).
Trainer: Fred Harthaus
Zugänge: Herbert Kurwan (Union Hamborn), Willi Hesse (SV Rheda), Wolfram Arnthof (eigene Jugend), Horst Fink, Hans Kiszewski (alle eigene Jugend), Hans Zerres (SW Essen), Dolata (TuS Rheinhausen)
Abgänge: Ernst Wechselberger (Young Boys Bern), Werner Stolte (tödlich verunglückt)

Sturmtank Ernst Wechselberger, geht in die Schweiz zu Young Boys Bern (und schießt dort 58/59 22 Tore und 59/60 21 Tore). Neu dazu kamen Herbert Kurwan und Wolfram Arnthof
Es schien fast so, als könne nur Fred Harthaus, der "Herberger von Duisburg" wie er jetzt genannt wurde, den Erfolg garantieren. Harthaus ließ wie gewohnt hart trainieren und legte Wert auf sehr gute Kondition. Die "englische Härte" war gefürchtet, doch diese Spielweise erforderte hohe Kondition. Es hieß damals, wenn ein DSV-Spieler mit einem Gegenspieler zusammenprallt, fällt nie der DSV-Mann um. Doch in der neuen Saison agiert Harthaus glücklos und die Mannschaft dümpelt im Mittelfeld der Tabelle herum. Der Weggang von Wechselberger und der Ausfall von Schneider, können nicht kompensiert werden. Die beiden hatten zusammen in der vorhergehenden Saison 20 der 56 Tore erzielt, also 36 % aller Tore. Die Abwehr stand nach wie vor gut, aber vorne fehlte die notwendige Durschlagskraft.
Am Ende steht ein enttäuschender zehnter Platz und ein Zuschauerschnitt von nur 12.860. Die Meidericher, die vierter werden, erreichen nur noch einen Schnitt von 11.730 !
Alles in allem eine enttäuschende Saison !
Saisonrekord waren 32.000 Zuschauer, am 22.September 1957, gegen Alemannia Aachen.

Einzig Willi Drehmann, mag diese Zeit als etwas positiver bewertet  haben. Er erhielt eine Einladung zur Amateur-Nationalmannschaft und spielte am 4.Mai 1958 gegen Frankreich, sowie am 7.Mai 1958 gegen den Fußballgiganten Curacao !

Im Westdeutschen Pokal, scheidet der DSV bereits frühzeitig aus !


Rolf Benning (re.) vom DSV, im Zweikampf mit dem Meidericher Kurt Neumann.
Rolf Benning blieb dem DSV treu bis zum bitteren Ende und spielte noch in der
Regionalliga West für Eintracht Duisburg.


DFB-Finale: FC Schalke 04 - Hamburger SV 3:0 (2:0)
18.Mai 1958, Niedersachsenstadion Hannover, 80.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Klodt (5.), 2:0 Klodt (30.), 3:0 Kreuz (81.)
SR: Albert Dusch (Kaiserslautern)
S04: Orzessek, Sadlowski, Brocker, Borutta, Laszig, Karnhof, Koslowski, Kördel, Siebert, Kreuz, Klodt
HSV: Schnoor, Piechowiak, Klepacz, Werner, Posipal, Meinke, Krug, Stürmer, Seeler, Schlegel, Reuter


1958/59:

Spielerkader: Wolfram Arnthof (7/2), Rolf Benning (15/7), Fritz Bermel (16/0), Josef Broden (28/1), Manfred Dietrich (14/1), Willi Drehmann (21/5), Harry Frey (2/0), Gerhard Heintges (3/0), Werner Hilterhaus (17/0), Paul Josten (25/0), Willi Koll (25/12), Hermann Koopmann (1/0), Hans Krämer (19/3), Herbert Kurwan (26/5), Hans Lohmann (24/6), Manfred Moll (5/0), Karl-Heinz Müller (9/0), Willi Pollert (13/0), Fritz Schneider (24/15), Gregor Strassel (1/0), Manfred Wacker (29/1), Hans Weskamp (17/0).
Trainer: Günter Hentschke
Zugänge: Willi Pollert (eigene Jugend), Manfred Dietrich (BV Selm), Hans Krämer (Schalke 04), Koopmann (?), Manfred Moll (eigene Jugend), Strassel (BV Selm)
Abgänge: Dolata (VfR Neumünster), Fink (?), Hesse (SV Rheda), Kiszewski (Duisburg 08), Münnix (Homberger SV), Zerres (?) 

Fred Harthaus ging zu TuS Duisburg 48/99, dafür kommt Günter Hentschke von Preußen Münster. Auch diese Spielzeit wird zu einer großen Enttäuschung, genau wie die vorherige !
Gute Spiele wechseln sich mit schwachen Spielen ab, es gelingt nicht in das obere Tabellendrittel zu kommen.
Nur Platz neun für den DSV.
Saisonrekord waren 22.000 Zuschauer am 15.03.59 gegen Westfalia Herne.


31.August 1958: MSV - DSV 2:2

Im Herbst 1958, spielt der DSV gegen die Holländische B-Nationalelf und gewinnt mit 3:2, Punkte gibt es dafür aber leider keine...

In der ersten Runde des Westdeutschen Pokal, reist Oberligist DSV zum Zweitligisten Union Krefeld. Dort wird der DSV kräftig blamiert, er scheidet mit 1:3 nach Verlängerung in der ersten Runde aus !


DFB-Finale: Eintracht Frankfurt - Offenbacher Kickers 5:3 n.V. (2:2, 2:2)
28.Juni 1959, Olympiastadion Berlin, 75.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Sztani (1.), 1:1 Kraus (8.), 2:1 Feigenspan (14.), 2:2 Preisendörfer (23.), 3:2 Feigenspan (92. Elfmeter), 4:2 Sztani (108.), 4:3 Gast (110.), 5:3 Feigenspan (119.)
SR: Asmussen (Flensburg)
SGE: Loy, Eigenbrodt, Höfer, Stinka, Lutz, Weilbächer, Kreß, Sztani, Feigenspan, Lindner, Pfaff
OFC: Zimmermann, Waldmann, Schultheiß, Keim, Lichtl, Wade, Kraus, Nuber, Gast, Kaufhold, Preisendörfer


1959/60:

Der vorzügliche Torwart Josef Broden verläßt den Verein, ebenso wie Amateur-Nationalspieler Willi Drehmann und Harry Frey.

Dazu Willi Koll: "Der Jupp Broden war ein hervorragender Torwart, da gibt es gar kein vertuen. Der ist nur deswegen nach Schalke gegangen, weil sie ihn beim DSV rausgeschmissen haben, sonst wäre der nicht gegangen. Ich habe dem Jupp noch ein paar Elfmeter und Freistöße reingedonnert wo der in Schalke war !"

Offizielle Verlautbarung dafür, daß der Vertrag mit Jupp Broden nicht verlängert wurde, war ein Vorfall bei einem Spiel des DSV bei Hamborn 90 in Neumühl. Einige Zuschauer hatten dort den DSV-Torhüter beleidigt und dieser entsprechend darauf reagiert. Normalerweise hätte dies aber nicht diese Konsequenzen gehabt. Aufgrund dieses Vorfalles kam es später zu einem lauten Wortwechsel zwischen dem ehemaligen 2.Vorsitzenden des DSV, Mattull und Jupp Broden. Im laufe dieser Auseinandersetzung bezeichnete Mattull Broden als einen "Proleten" woraufhin dieser sich mit einer schallenden Ohrfeige revanchierte. Mattull machte daraufhin seinen ganzen Einfluß geltend und sorgte dafür, daß Brodens Vertrag nicht verlängert wurde...
Schon kurze Zeit später, stand Ernst Kuzorra in Broden's Wohnzimmer und bekniete diesen, er möge zu Schalke 04 wechseln...

Spielerkader: Rolf Benning (27/8), Fritz Bermel (10/0), Manfred Dietrich (1/0), Werner Hilterhaus (4/0), Karl-Heinz Jesner (30/15), Paul Josten (20/0), Herbert Kautzmann (25/7), Willi Koll (22/5), Hermann Koopmann (2/0), Hans Krämer (26/3), Herbert Kurwan (16/2), Hans Lohmann (25/2), Karl-Heinz Müller (23/2), Willi Pollert (10/0), Fritz Schneider (5/3), Helmut Theisen (2/0), Manfred Wacker (27/0), Hermann Weitz (30/0), Hans Weskamp (25/0).
Trainer: Günter Hentschke
Zugänge: Hermann Weitz (VfR Mannheim), Karl-Heinz Jesner (SV Sterkrade-Nord), Herbert Kautzmann (Germania Wiesbaden), Helmut Theisen (TuSpo Huckingen)
Abgänge: Josef Broden (Schalke 04), Willi Drehmann (RW Essen), Harry Frey (Duisburg 08), Arnthof (SSV Reutlingen), Heintges (?), Moll (?), Strassel (BV Selm)

Für die Zeit vom 1.1.1959 - 31.12.1959 betragen die Einnahmen der Vertragsligamannschaft 382.352,- DM Brutto. Die Gesamteinnahmen des Vereins betragen 470.824,- DM.
Die Kosten der Vertragsspieler belaufen sich auf 157.000,- DM. An Steuern sind 64.000,- DM zu zahlen.
Für Sportanlagen werden 60.000,- DM und für Sportveranstaltungen werden 92.000,- DM aufgewandt.

Die Vorstandswahlen 1960, bestätigen Philipp Heckhoff im Amt. Der Umbau der Platzanlage an der Düsseldorfer Straße wird geplant, es liegen Angebote zwischen 64.000,- bis 94.000,- DM vor.

Am 8.11.1959 bestreitet Willi Koll sein zweites B-Länderspiel, gegen Ungarn.

Die Spielzeit selbst, sieht einen verbesserten DSV, der trotz der Spielerabgänge einen fünften Platz erreicht.
Von der Spitze ist man aber doch 14 Punkte entfernt. Karl-Heinz Jesner erzielt 15 Saisontore, er kam von SV Sterkrade-Nord nach Duisburg und weckte große Hoffnungen für die Zukunft. Jesner hatte in der Vorsaison, in der Landesliga, allein 77 der 100 Tore for Sterkrade-Nord erzielt !!!

Dazu Willi Koll: "Der Jesner war der beste Spieler, den der DSV je geholt hat !
Das war auch die letzte Saison von Werner Hilterhaus. Der spielte einmal in der Reserve um Spielpraxis zu bekommen. Da ist er in einem Spiel mit seinem Gegenspieler mit den Köpfen zusammengekracht, der hatte ein richtiges Loch im Kopf, soetwas hatte ich noch nie gesehen. Diese Verletzung war so schwer, der mußte sofort aufhören mit dem Fußball. Der Werner hatte sich auch nie so richtig wohl gefühlt bei uns."

Dazu Fritz Schneider: "Der Jesner, mit dem habe ich noch einige Spiele gemacht. Der hatte einen Bombenschuß gehabt, daß war so ein kleiner Vierkant. Ich kann mich noch entsinnen. Da rief unser Trainer bei mir an und bestellte mich zu unserem Platz, ich solle ein paar Flanken schlagen, der neue Spieler wäre da. Das habe ich dann gemacht und der Jesner nahm die Dinger gleich volley aus der Luft, mein lieber Mann !
Den haben die dann natürlich sofort genommen. Der Stollenwerk hat den dann später schwer gefoult. Gegen den Stollenwerk habe ich auch gerne gespielt, den habe ich auch schwindelig gespielt."


Stürmerhoffnung Jesner (re.), hier im Zweikampf mit
Benthaus von Westfalia Herne

Der Meidericher Spielverein, verliert sein Heimspiel gegen den FC Schalke 04 mit 0:1. Die Meidericher legen Protest ein, weil ein Schalker Spieler nicht spielberechtigt gewesen ist. Der Schalker Spieler war in den Spielen vorher dreimal verwarnt worden und wäre eigentlich gesperrt gewesen. Das Spiel wird daraufhin mit 2-0 Punkten und mit 0:0 Toren für Meiderich gewertet. Damit schafft Meiderich den Klassenerhalt. Ohne diese Punkte wären die Meidericher mit 26-34 Punkten und einem Torverhältnis von 35:46, gemeinsam mit Schwarz-Weiß Essen abgestiegen. Wäre dies geschehen, hätten die Zebras die Bundesliga 1963 wohl nicht erreicht !
Der Schalker Spieler hieß Günter Brocker und stammte - aus Duisburg !
Ein Schelm sei der, der dabei böses denkt...

Unterdessen stellen die Hamborner Löwen einen neuen Oberliga Rekord auf - dreimal abgestiegen und dreimal wieder rauf !
Die Schwarz-Gelben aus dem Duisburger Norden beeindrucken immer wieder durch Zähigkeit und Kampfgeist. Nachdem die Hamborner die ersten waren, die Rückennummern trugen, waren sie nun auch die ersten, die man als "Fahrstuhlmannschaft" bezeichnete.


Winter 1960: DSV - MSV 0:0

Saisonrekord waren 25.000 Zuschauer, am 1.November 1959, gegen den FC Schalke 04.

In der ersten Runde des Westdeutschen Pokal, reist der DSV zu Fichte Bielefeld und gewinnt mit 3:1 Toren. In der zweiten Runde reicht es zu einem Sieg gegen den SV Stolberg mit 3:1 Toren. In der dritten Runde kommt Alemannia Aachen nach Duisburg. In einem dramatischen Spiel, steht es nach der Verlängerung 3:3 und das Spiel muss wiederholt werden. Die Wiederholung entscheidet Alemannia Aachen mit 4:2 für sich und zieht in die nächste Runde ein !

Ob aus dem DSV jemals eine Pokalmannschaft wird ???


DFB-Finale: Hamburger SV - 1.FC Köln 3:2 (0:0)
25.Juni 1960, Waldstadion Frankfurt/Main, 71.000 Zuschauer
Torschützen: 0:1 Breuer (53.), 1:1 U.Seeler (53.), 2:1 Dörfel (75.), 2:2 Müller (86.), 3:2 U.Seeler (88.)
SR: Kandlbinder (Regensburg)
HSV: Schnoor, Piechowiak, Krug, Werner, Meinke, D.Seeler, Neisner, Dehn, U.Seeler, Stürmer, Dörfel
FCK: Ewert, Stollenwerk, Schnellinger, Röhrig, Wilden, Sturm, Rahn, Breuer, Müller, Schäfer, Thielen


1960/61:

Spielerkader: Rolf Benning (29/10), Günther Geldermann (2/0), Karl-Heinz Jesner (9/4), Ernst Jordan (10/3), Paul Josten (18/1), Herbert Kautzmann (24/4), Willi Koll (27/5), Hermann Koopmann (3/0), Hans Krämer (21/2), Heinz Krones (13/0), Herbert Kurwan (4/1), Hans Lohmann (29/0), Bernd Mai (1/0), Karl-Heinz Müller (8/0),Uwe Müller (20/0), Willi Pollert (0/0), Helmut Rueben (5/1), Wilhelm Schoel (29/0), Manfred Schwalm (19/8), Helmut Theisen (4/0), Manfred Wacker (11/0), Werner Walter (5/1), Hermann Weitz (28/0), Hans Weskamp (11/0).
Trainer: Günter Hentschke (ab Februar '61 Willi Koll Spielertrainer)
Zugänge: Günther Geldermann (SW Essen), Wilhelm Schoel (VfB Lohberg), Ernst Jordan (ASV Bergedorf 85), Manfred Schwalm (VfB Oldenburg), Krones (?), Bernd Mai (eigene Jugend), Uwe Müller (?), Rueben (?), Walter (?)
Abgänge: Dietrich (?), Hilterhaus (Sportinvalide), Schneider (Sportinvalide)

Der DSV setzte große Hoffnungen in das Stürmertalent Jesner, der in der Vorsaison bereits 15mal getroffen hatte. Diese Hoffnungen wurden jedoch am 2.Spieltag jäh zerstört. Gast war der 1.FC Köln.
Der Kölner Verteidiger Stollenwerk foult Jesner so brutal, daß dieser mit einem Beinbruch ausscheiden muß. Erst nach 3 Monaten Pause kehrte Jesner zurück, und traf in zwei Spielen jeweils einmal. Danach mußte "Kallusch" erneut pausieren. Am Ende der Saison folgten noch fünf Spiele, aber ohne Torerfolg. In der Vorsaison hatte Jesner am ersten Spieltag gegen Köln, seinen Gegenspieler Stollenwerk (23 A-Länderspiele !) vorgeführt und zwei Tore erzielt. Stollenwerk erkannte nach dem Spiel für drei Wochen seine eigene Frau nicht mehr...

Eine düstere Zukunft kündigt sich an. Die Mannschaft rutscht auf Platz 13 ab. Im Februar wird Trainer Hentschke beurlaubt. Der Spieler Willi Koll übernimmt das Training.

Dazu Willi Koll: "Ich habe den Hentschke dann abgelöst und die Mannschaft übernommen, weil der Verein mich darum gebeten hatte. Ich hatte bei Herberger 1958 die Trainerlizenz erworben. Es gelang mir, die Mannschaft langsam nach oben zu schaukeln."


Lokalderby im Wedau-Stadion: Der DSV schlägt den MSV mit 3:1 !
Links Weskamp, Rechts Koll, am Boden Torwart Weitz.

Die Aufwendungen für den Verein, außer der Vertragsspielerabteilung, belaufen sich auf 130.000,- DM.
Die Beitragseinnahmen betragen aber lediglich 30.000,- DM. Der Rest wird durch die Vetragsspielerabteilung und durch Spenden abgedeckt. Jährlich muß der Verein 40.000,- DM Vergnügungssteuer und 15.000,- Umsatzsteuer aufbringen. Die Aufwendungen für die Abteilungen ohne Vertragsfußball, belaufen sich auf 130.000,- DM jährlich, die Beitragseinnahmen jedoch lediglich 30.000,- DM jährlich. Das Defizit muß von der Vertragsspielerabteilung und durch Spenden gedeckt werden.

An der Jahreshauptversammlung, in der Volksschule an der Kranichstraße, nehmen 140 Mitglieder teil. Für den 1.Schriftführer Herr Noltemeyer, der verzogen ist, wird Herr Keller gewählt. Die Schulden des Vereins belaufen sich auf  73.000,- DM, dazu noch Altschulden. Die Saison brachte bei den Eintrittsgeldern eine Mindereinnahme gegenüber dem Vorjahr um 100.000,- DM. Dies waren 20 % weniger als in der Vorsaison.
Der Beitrag für Senioren, wird daher auf 3,- DM monatlich erhöht. Der Verein hat momentan 1.390 Mitglieder, 754 Aktive und 636 Passive.

Der beurlaubte Trainer Hentschke geht zu Rot-Weiß Essen. Für die neue Saison wird Trainer Bartholot verpflichtet. Er kommt vom VfB Lohberg.

In der ersten Runde des Westdeutschen Pokal, kommt es zum Südderby 48/99 gegen DSV !
Alte Rivalitäten flammen auf und es geht hoch her. Jedoch entscheidet der Ranghöhere DSV das Spiel mit 2:1 für sich. In der zweiten Runde reist der DSV zu den Sportfreunden Neheim und siegt locker mit 7:2.
In der dritten Runde das übliche aus, diesmal mit 0:1 gegen Preussen Münster.

Saisonrekord waren 22.000 Zuschauer, am 5.März 1961, gegen Rot-Weiß Oberhausen.

Die A1-Jugend des Duisburger Spielverein, erreicht durch einen 3:1 Halbfinalsieg in Leverkusen, gegen den dortigen Werkssportverein, das Finale um die Westdeutsche Meisterschaft. Gegner im Duisburger Wedau-Stadion ist der DSC Arminia Bielefeld. Die Witterungsbedingungen sind sehr schlecht, es regnet in Strömen. Am Ende setzten sich die Bielefelder mit 2:1 durch.

DSV: Müller, Steinberg, Schmiel, Weiß, Balduin, Voss, Wolf, Eichholz, Klesel, Greiffendorf, Schlösser
Arminia: Schlichthaber, Nachtigall, Rückwart, Bruns, Runde, Dickmann, Naschke, Niederlag, Kirchner, Dammann, Hirte
Z: 1.000
SR: Niemeyer (Bad Godesberg)
Tore: 0:1 Kirchner (15.), 0:2 Naschke (32.), 1:2 Greiffendorf (46.)


DFB-Finale: 1.FC Nürnberg - Borussia Dortmund 3:0 (2:0)
24.Juni 1961, Niedersachsenstadion Hannover, 82.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Haseneder (6.), 2:0 H.Müller (44.), 3:0 Strehl (67.)
SR: Schulenburg (Hamburg)
FCN: Wabra, Derbfuß, Hilpert, Zenger, Wenauer, Reisch, Flachenecker, Morlock, Strehl, Müller, Haseneder
BVB: Kwiatkowski, Burgsmüller, Thiemann, Kurrat, Geisler, Peters, Kelbassa, Schmidt, Schütz, Konietzka, Cyliax


1961/62:

Ende des Jahres 1961, belaufen sich die Schulden des Vereins auf 42.000,- DM.

Spielerkader: Rolf Benning (22/9), Heinz Bohnes (10/0), Albert Eichholz (18/3), Günther Geldermann (4/0), Udo Greiffendorf (6/1), Karl-Heinz Jesner (7/0), Paul Josten (5/0), Herbert Kautzmann (18/0), Winfried Kohlars (30/3), Hermann Koopmann (16/0), Wilhelm Krafczyk (5/0), Hans Krämer (4/0), Herbert Kurwan (16/1), Hans Lohmann (20/3), Bernd Mai (14/0), Karl-Heinz Müller (16/0), Willi Pollert (2/0), Johann Reichmann (8/0), Helmut Rueben (3/1), Walter Schlösser (5/1), Wilhelm Schoel (29/2), Manfred Wacker (27/1), Werner Walter (18/1), Hermann Weitz (18/0), Hans Weskamp (5/0).
Trainer: Ludwig Bartholot (vom VfB Lohberg)
Zugänge: Johann Reichmann (eigene Amateure), Hermann Lamers (FV Duisburg 08), Theo Hußmann (?), Hermann Koopmann, Albert Eichholz, Udo Greiffendorf (alle eigene Jugend), Winfried Kohlars (Troisdorf 05), Heinz Grillemeier (Kaßlerfelder BC), Bohnes (Meidericher Spielverein), Krafczyk (Heider SV)
Abgänge: Willi Koll (Homberger SV), Ernst Jordan (ASV Bergedorf 85), Manfred Schwalm (VfB Oldenburg), Krones (?), Uwe Müller (Duisburg 08), Helmut Theisen (?)

Die Vetragsspielermannschaft spielt die schlechteste Saison seit Gedenken. Am Ende der Hinrunde steht die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz. Karl-Heinz Jesner versuchte wieder Fuß zu fassen, mußte aber nach nur sieben Spielen - ohne Torerfolg - seine Karriere beenden. Ohne seinen schweren Beinbruch wäre Jesner sicher zu einem "20-Tore Stürmer" herangereift und hätte vielleicht den Absturz verhindern können. Ohne Jesner, fand sich die Mannschaft schon früh am Tabellenende wieder. Schon nach der Hinrunde, steht die Mannschaft abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz. Lediglich ein Heimsieg über Borussia Dortmund und ein Remis gegen den SV Sodingen stehen zu Buche. Am 30. Dezember 1961, erscheint Erzfeind Schalke 04 in Duisburg, die sich mit dem 1.FC Köln ein Kopf an Kopf Rennen um die Meisterschaft liefern. Die Mannschaft des DSV liefert eine unglaubliche Vorstellung ab und rafft sich zu einer überragenden Leistung auf. Ein überragender Rolf Benning, zweifacher Torschütze und zehn aufopferungsvoll kämpfende Spieler, ringen den haushohen Favoriten aus Gelsenkirchen mit 3:1 nieder. Die Mannschaft war nicht wieder zu erkennen, mit dieser Leistung wäre man nie und nimmer abgestiegen. Am Ende der Saison, fehlten den Schalkern genau diese beiden Punkte zur Meisterschaft...
Nur eine Woche später, gelingt der Mannschaft der nächste Paukenschlag. Beim Tabellenführer 1.FC Köln, führt der DSV bis kurz vor Schluß mit 2:1 und bringt die hochbezahlten Kölner Stars an den Rand der Verzweifelung. Erst Schnellinger gelingt mit einem klaren Abseitstor, der glückliche Ausgleich für die Kölner. Unerklärlich diese sehr starken Leistungen gegen die führenden Mannschaften, während man gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel meist sang- und klanglos verliert !

In der örtlichen Presse wird dem Verein vorgeworfen, nicht rechtzeitig verjüngt zu haben. Willi Koll hatte den Verein bereits verlassen und wurde Trainer bei einem Amateurverein.

Im Dezember, reichen die Mitglieder Lehnemann, Schieren, Decher, Harthaus, und Kiepe, eine Resolution ein und fordern die Absetzung des Fußballobmanns Peter Worm. An seine Stelle soll Walter Driesen treten. Sollte dem nicht Folge geleistet werden, werde man einen Mißtrauensantrag gegen den Vorstand stellen !
Herr Worm, der davon erfährt, tritt sofort zurück. Peter Worm war bereits 42 Jahre Vereinsmitglied.
Herr Driesen wird mit der Kommissarischen Leitung der Vertragsspielerabteilung betraut.

17.Januar 1962, Halbjahresversammlung mit 72 Mitgliedern in der Union-Gaststätte am Dellplatz. Anlaß sind die schwachen Leistungen der Mannschaft und die schwierige Finanzlage, die keine Verpflichtung guter Spieler zuläßt. In der geäußerten Kritik, werden die materiellen Forderungen der Spieler beklagt. Der Vorstand ist nicht in der Lage, die Forderungen der Spieler zu erfüllen, die man gerne verpflichten würde.
Am Schluß der Versammlung erbringt eine Hutsammlung den Betrag von 185,35 DM...

Am 27.April findet die Jahreshauptversammlung, im Rheinhof in Duisburg-Hochfeld, statt. Die Vorstandswahlen, ergeben folgendes:
1. Vorsitzender             Heckhoff
2.Vorsitzender              Schwartanz
3.Vorsitzender              Lichtendahl
1.Kassierer                    Noll
2.Kassierer                    Kaldenhoff
1.Schriftführer              Keller
2.Schriftführer              Lehnemann
Pressewart                    Frankenhoff
Fußballobmann            Driesen
 

Am Ende der Saison muß die Mannschaft in die 2.Liga absteigen. Die Zuschauer ließen den Verein im Stich. Der Schnitt betrug nur noch 6.120 pro Spiel. (Hamborn 07: 8.960; MSV: 7.400).
Saisonrekord waren 11.000 Zuschauer, am ersten Spieltag 6.August 1961, gegen Borussia Mönchengladbach.
Die Abschiedsvorstellung in der Oberliga fand am 7.April 1962, vor nur noch 800 Zuschauern, gegen Fortuna Düsseldorf statt. Bei der 0:3 Niederlage, waren für den DSV am Ball:
Weitz, Schoel, Koopmann, Eichholz, Wacker, Lohmann, Kohlars, Kurwan, Walter, Kautzmann, Schlösser.

In der ersten Runde des Westdeutschen Pokal, besiegt der DSV im linksrheinischen Homberg, die SpVgg Hochheide mit 2:1. In der zweiten Runde unterliegt man jedoch chancenlos dem 1.FC Köln in Köln mit 1:5.


DFB-Finale: 1.FC Köln - 1.FC Nürnberg 4:0 (2:0)
12.Mai 1962, Olympiastadion Berlin, 82.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Schäfer (22.), 2:0 Habig (26.), 3:0 habig (49.), 4:0 Pott (71.)
SR: Albert Dusch (Kaiserslautern)
FCK: Ewert, Pott, Schnellinger, Hemmersbach, Wilden, Sturm, Thielen, Habig, Müller, Schäfer, Breuer
FCN: Wabra, Derbfuß, Hilpert, Zenger, Wenauer, Reisch, Flachnecker, Morlock, Strehl, Gettinger, Albrecht


1962/63:

Spielerkader: Rolf Benning (30/7), Fritz Bermel (0/0), Heinz Bohnes (25/0), Albert Eichholz (20/6), Heinz Grillemeier (0/0), Egon Hasse (27/0), Theo Hußmann (0/0), Günther Klesel (16/4), Herbert Kurwan (13/0), Hermann Lamers (20/0), Hans Lohmann (20/4), Karl-Heinz Poll (26/10), Walter Schlösser (10/4), Wolfgang Schmiel (0/0), Wilhelm Schoel (17/0), Manfred Wacker (28/2), Werner Walter (27/11), Hermann Weitz (10/0), Bernd Mai (9/0), Heinz van Üüm (7/1), Herbert Kautzmann (8/1), Karl-Heinz Hohnert (18/0).
Trainer: Hans Hoffmann
Zugänge: Egon Hasse (Hamborn 07), Karl-Heinz Poll (Hamborn 07), Günther Klesel, Walter Schlösser, Wolfgang Schmiel (alle eigene Jugend)
Abgänge: Karl-Heinz Müller (TuS Duisburg 48/99), Winfried Kohlars (1860 München), Johann Reichmann (VfvB Ruhrort), Hermann Koopmann (VfB Bottrop), Geldermann (?), Greiffendorf (?), Jesner (Sportinvalide), Josten (?), Kautzmann (Germania Wiesbaden), Krafczyk (Saarbrücken), Hans Krämer (hört auf), Mai (?), Pollert (?), Rueben (?), Weskamp (hört auf) 

Neuer Trainer ist der langjährige Spieler Hans Hoffmann. Die Schulden des Vereins belaufen sich auf 90.000,- DM (ohne Clubhaus-Hypothek). Die festen Kosten für die Vetragsspielerabteilung belaufen sich auf 15.000,- monatlich.

Am 1.November beschließt der Vorstand, die vereinbarten Prämien an die Vertragsspieler erst nach Abschluß der Saison 1962/63 zu zahlen, wenn die Zugehörigkeit zur neugeschaffenen Regionalliga geschafft ist. Die momentane finanzielle Situation des Vereins, erlaubt keine laufenden Prämienzahlungen.

Am 15.Januar treffen sich im Hotel Sittardsberger Hof, auf Einladung von Duisburg 08, die Vorstände beider Vereine, um über eine mögliche Fusion zu sprechen. Es wird beschlossen, auch mit den Vereinen TuS Duisburg 48/99 und Duisburger SC 1900, über eine Fusion zu sprechen.

Ende März beträgt die Verschuldung des Vereins etwa 100.000,- DM, davon 62.000,- DM Wechselschulden. Es wird die Möglichkeit des Verkaufs des Klubhauses geprüft.
Am Ende der Saison betragen die Einnahmen lediglich 72.000,- DM, in der vorhergehenden Spielzeit waren es noch 261.000,- DM. Die Mindereinnahme beträgt also 189.000,- DM.
Die Eintrittspreise lagen bei 2,50 DM Stehplatz, 3,50 DM Vortribüne und 4,50 DM Haupttribüne.
Der Vertragsligaausschuß des Deutschen Fußball Bundes läßt verlauten, daß die Obergrenze der Gehälter für Vertragsspieler der 2.Liga, auf 500,- DM angehoben werden soll.

Die Mannschaft erreicht soeben das angestrebte Ziel, die Regionalliga West. Man beendet die 2.Liga West auf Platz acht, nur einen einzigen Punkt vor dem SV Sodingen. Platz acht war notwendig gewesen.
Der Zuschauerzahl war auf 4.350 im Schnitt abgesunken.

In der ersten Runde des Westdeutschen Pokal, besiegt man Auswärts den SV Byfang mit 4:2 n.V.
In der zweiten Runde schlägt ,man die Kölner Viktoria überlegen mit 4:1 !
In der dritten Runde reist man zum Oberligisten Borussia Mönchengladbach und schlägt diesen auf dem Bökelberg mit 2:1 n.V. !!
In der vierten Runde empfängt man Erzfeind Schalke 04 und liefert dem Favoriten ein tolles Spiel. Mit viel Mühe können die Schalker dieses Spiel mit 2:0 gewinnen. Erst nach dem 0:2 durch Nowak in der 84. Minute gibt sich der DSV geschlagen.


DFB-Finale: Borussia Dortmund - 1.FC Köln 3:1 (1:0)
29.Juni 1963, Neckarstadion Stuttgart, 75.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Kurrat (9.), 2:0 Wosab (57.), 3:0 Schmidt (65.), 3:1 Schnellinger (73.)
SR: Tschenscher (Mannheim)
BVB: Wessel, Burgsmüller, Geisler, Bracht, Paul, Kurrat, Wosab, Schmidt, Schütz, Konietzka, Cyliax
FCK: Ewert, Pott, Schnellinger, Benthaus, Wilden, Sturm, Thielen, Schäfer, Regh, Ripkens, Hornig


1963/64:

Spielerkader:  Hermann Lamers (1/0), Wilhelm Schoel (30/0), Albert Eichholz (36/3), Heinz Bohnes (35/0), Egon Hasse (12/0), Hohnert (6/1), Theo Hußmann (17/2), Rolf Benning (38/4), Heinz Grillemeier (7/2), Hans Lohmann (16/3), Karl-Heinz Poll (34/18), Hermann Weitz (37/0), Werner Walter (25/3), Herbert Kurwan (18/0), Willi Eßkuchen (35/14), Walter Schlösser (25/1), Günther Klesel (8/0), Wolfgang Schmiel (14/1), Walke (3/0), Heinz van Üüm (3/0), Manfred Wacker (18/1).
Trainer: Hermann Lindemann
Zugänge: Willi Eßkuchen (VfL Bochum), Heinz van Üüm (RW Oberhausen)
Abgänge: Fritz Bermel (TuS Duisburg 48/99), Eichholz (?)

Die Bundesliga nimmt ihren Spielbetrieb auf - aber ohne den Altmeister DSV. Wieder hat das Schicksal hart zugeschlagen. Zunächst hieß es von seitens des DFB, es könne sich jeder Verein bewerben und nur die Punktewertung der letzten zehn Jahre würde zählen - der DSV wäre dabei gewesen trotz des Abstiegs. Die Endrundenteilnahme 1957 hätte die notwendigen Punkte bedeutet, um Meiderich und Hamborn zu überflügeln. Doch schon kurze Zeit später ließ der DFB verlauten, es werden nur die Vereine berücksichtigt, die 1962/63 in der Oberliga gespielt haben - der DSV war draußen !
Der Duisburger Spielverein, wird in die Regionalliga West eingegliedert. Der bisherige Trainer Hennes Hoffmann, hatte von sich aus seinen Vertrag gekündigt. Sein Nachfolger wurde Hermann Lindemann.

Am 17.Juli 1963, findet die Jahreshauptversammlung, in der Gaststätte Zur Sonne in Neudorf, statt. Es wird vom Vorstand die Idee einer Fusion, ganz gleich mit wem angesprochen, um den Anschluß an die höchste Spielklasse zu erreichen. Die Mitglieder stimmen dem einstimmig zu.

Im September ist der Schuldenstand des Vereins auf 144.500,- DM angestiegen. Die Hypothek der Stadtsparkasse, wird auf 15 statt auf 10 Jahre rückzahlbar und damit die Raten gesenkt. Die Pacht der Gaststätte wird an die Sparkasse abgetreten.
Da die Zuschauerzahlen rapide zurückgegangen sind, werden die Nebenkosten für die Mannschaft (Essen etc.) gestrichen. Für Dezember erhalten die Spieler nur einen Betrag von 200,- DM.

Am 3.Dezember 1963, verfaßt der Vorstand des DSV einen Brief mit folgendem Inhalt, der für die Vorstände von Duisburg 08, Duisburger SC 1900 und TuS Duisburg 48/99 bestimmt ist. Dieser trägt den Vermerk "Vertraulich !":
"Sehr geehrte Herren,
Die Entwicklung des sportlichen Lebens im Süden unserer Stadt läßt die Gedanken aufleben, ob es nicht ratsam erscheint, durch Zusammenschluß von Vereinen wirkungsvolle Impulse auszulösen. Die Gesichtspunkte für einen solchen Schritt dürften vielseitig sein und machen sorgfältige Überlegungen notwendig. Wir möchten Ihnen hierdurch die Frage vorlegen, ob in Ihren Reihen grundsätzlich eine Bereitschaft vorhanden ist, über die Bildung eines Großvereines im Duisburger Süden zu sprechen. Um die Dinge nicht auf die lange Bank zu schieben, würden wir es begrüßen, noch vor Ablauf des Jahres von Ihnen Ihre Meinung zu hören."

Nach einer positiven Reaktion der angesprochenen Vereine, folgte mit Datum vom 6.Januar 1964 folgendes Schreiben:
"Sehr geehrte Herren !
Die in unserem Schreiben vom 3.12.1963 vorgebracht Anregung, eine Neuordnung der Sportinteressen von Duisburger Vereinen im engeren Bereich Hochfeld/Wedau/Wanheimerort zu erörtern, ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Vorstände der angeschriebenen Vereine haben sich im positiven Sinne geäußert. Wir schlagen daher eine erste Bespechung zur Klärung der Gedankengänge vor und laden sie freundlichst ein, mit einigen Herren ihres Vorstandes an einer Besprechung am 15.Januar 1964, 19.00 Uhr, im WFV-Heim, Kalkweg teilzunehmen..."

Diese Besprechung fand dann auch am oben genannten Ort und Termin statt und die Vereine waren wie folgt vertreten:
Vom DSV: Heckhoff, Lichtendahl, Lehnemann, Römer, Gruber, Grudzinski, Willersen
Von 48/99: Momm, Geilenberg, Geuer, Kellermann, Bender, Ibold, Vogt, Drayß, Risse
Von Duisburg 08: Lehnen, Hellmanns, Schmitz, Mähler
Vom DSC 1900: Jacobi, Lieske, Kiesendahl

Vorsitzender Heckhoff erklärt, der gesamte Vorstand wird zurücktreten, wenn eine Fusion nicht zustande kommt.

Im Mai betragen die Schulden des Vereins bereits über 160.000,- DM !

Am 10.Mai 1964, gibt der Duisburger Spielverein seine Abschiedsvorstellung in der Regionalliga West und tritt das allerletztemal unter seinem Namen zu einem Pflichtspiel an. Mit einem 3:0 Sieg gegen Viktoria Köln verabschiedet sich der DSV, 2.000 Zuschauer verfolgen das letzte Spiel in der Vereinsgeschichte.
Die Aufstellung: Weitz, Schmiel, Eichholz, Kurwan, Bohnes, Lohmann, Walter, Benning, Eßkuchen, Poll, Schlösser. Die Torschützen sind Lohmann und zweimal Poll.

In der ersten Runde des Westdeutschen Pokal, reist der DSV zum Homberger SV, der inzwischen vom ehemaligen DSV-Idol Willi Koll trainiert wird. Der frischgebackene Regionalligist DSV siegt mit 2:1.
In der zweiten Runde wird der BV Osterfeld in Oberhausen mit 2:0 geschlagen. In der dritten Runde trifft man auf den langjährigen Oberliga-Gefährten SV Sodingen. Wie früher in der Oberliga wird hart gerungen, ehe der DSV mit 4:0 nach Verlängerung (!) dieses Spiel gewinnt. In der vierten Runde tritt Sportfreunde Siegen nicht an und der DSV qualifiziert sich kampflos für die erste DFB-Pokal Hauptrunde !
Wenige Monate, bevor der DSV aufhören wird zu existieren, bestreitet der Verein sein erstes DFB-Pokal Spiel auf Bundesebene !
Das Los führt am 8.April 1964 den DSV zu Eintracht Gelsenkirchen. Vor nur 2.000 Zuschauern schiessen Lohmann und Poll den DSV in die Zweite Runde !
Am 22.April 1964 muss der DSV nach Hamburg, zu Altona 93 reisen. Dort unterliegt der DSV mit 1:2 Toren, Eichholz schießt das Ehrentor. Damit war das Abenteuer DFB-Pokal auch schon beendet !

Die Saison 63/64 bringt noch eine weitere Anekdote hervor, die allerdings den Rivalen TuS Duisburg 48/99 bertifft. 48/99 bestreitet normalerweise seine Heimspiele in der Fugmann-Kampfbahn, die nur einen Steinwurf vom Wedau-Stadion entfernt liegt. Da jedoch der Meidericher Spielverein nun nicht mehr in Meiderich spielt, sondern im Wedau-Stadion, fürchtet 48/99 um seine Existenz. Dazu kommt noch, das auch der Duisburger Spielverein und Verbandsligist Duisburger FV 08 im Wedau-Stadion spielen.
48/99 beschließt kurzerhand seine Heimspiele in der Nachbarstadt Krefeld, in der dortigen Grotenburg-Kampfbahn auszutragen, da Krefeld 1963/64 ohnehin keinen Lizenzverein beherbergt. Eine entsprechende Vereinbarung mit der Krefelder Stadtverwaltung kommt sehr schnell zustande.
Die Krefelder Amateurvereine jedoch, fürchten nun Ihrerseits um ihre Existenz und stellen beim Verband den Antrag, die Austragung der Heimspiele von 48/99 in Krefeld zu untersagen. Es folgen hitzige Debatten beim Verbandstag, im verlaufe derer der Vorsitzende von 48/99, Georg Geilenberg, folgenden Beitrag leistet: "Wenn wir nicht in Krefeld spielen dürfen, dann geben wir unsere Lizenz zurück. Der MSV soll eben auch in Meiderich bleiben !"
Alles betteln und flehen nutzt jedoch zunächst nichts, der Verband untersagt 48/99 nach Krefeld auszuweichen, obwohl man für den Verein Verständnis zeigt.
48/99 strebt daraufhin eine Fusion mit KTSV Preussen Krefeld (!) an, um doch noch in Krefeld spielen zu können. Schließlich und endlich, kommt dann doch die Erlaubnis vom Verband, ab dem 6.Spieltag - Gegner war der TSV Marl-Hüls - seine Heimspiele in der Krefelder Grotenburg austragen zu dürfen, allerdings nur Samstags, um nicht die Krefelder Amateurvereine zu benachteiligen.

Am 26.Mai 1964 wird eine außerordentliche Hauptversammlung anberaumt, der 200 Mitglieder folge leisten. Es wird der § 29 der Satzung geändert. Bisher war für eine Fusion oder eine Auflösung des Vereins die Zustimmung ALLER Mitglieder notwendig. Jetzt ist noch eine 3/4-Mehrheit der anwesenden Mitglieder nötig. Die Änderung wird mit 184 Stimmen angenommen, es gibt nur 12 Gegenstimmen. Herr Heckhoff macht unmißverständlich klar, das die Vertragsspielerlizenz zurückgegeben werden muß, wenn eine Fusion nicht zustande kommt.
Der DFB macht zur Auflage, das die Fusion bis spätestens zum 15.Juni erfolgt sein muß, da sonst die Spieler nicht einfach in den neuen Verein eingehen können.

Am 4.Juni 1964, treffen sich die Vetreter von DSV und 48/99 im Restaurant Gambrinus an der Königstraße, um die Gründung einer Vertragsfußballabteilung zu besprechen. Man kalkuliert mit 5.000 Zuschauern pro Spiel. Es wird festgestellt, daß der DSV mit den Spielergehältern 3 Monate in Rückstand ist, während bei 48/99 die Gehälter bis Juli 1964 gesichert sind.
Am 8.Juni, stellt der DSV in einer erweiterten Ausschußsitzung fest, daß nur dann eine Fusion mit 48/99 eingegangen werden soll, wenn eine völlige Parität zwischen beiden Vereinen gewährleistet ist.

Am 11.Juni 1964, findet im WFV-Heim, die Jahreshauptversammlung statt. 221 Mitglieder nehmen daran teil und erfahren, daß das Anlagevermögen des Vereins 275.000,- DM beträgt, dem stehen Verbindlichkeiten von 232.000,- DM gegenüber. Dazu kommen jedoch noch die ausstehenden Spielergehälter für Juni und die erforderlichen Abgaben an Steuern und Beiträgen. Der 1.Vorsitzende Heckhoff wird im Amt bestätigt.

Am 12.Juni 1964, findet im WFV-Heim in Wedau, eine Außerordentliche Mitgliederversammlung statt.
231 Mitglieder sind anwesend. Es soll über die bevorstehende Fusion abgestimmt werden.
Nach einer äußerst kontrovers geführten Diskussion, geben 222 Mitglieder eine gültige Stimme ab.
Das Ergebnis:
Für die Fusion: 160 Stimmen
Gegen die Fusion: 61 Stimmen
Enthaltungen: 1 Stimme
Da an der 3/4-Mehrheit genau 6 Stimmen fehlen, ist die Fusion abgelehnt !
Es brechen Tumulte und sogar Schlägereien aus !

Einige Mitglieder fechten sofort schriftlich die Abstimmung an, da auch Nichtmitglieder an der Abstimmung teilgenommen hätten. Der Vorstand tritt noch in der Nacht zusammen und findet die Vorwürfe bestätigt !
Es wird eine neue Versammlung beschlossen und der DFB telegrafisch um eine Fristverlängerung gebeten.
Diese Versammlung findet am 22.Juni 1964 statt, erneut im WFV-Heim. Nach einer diesmal sachlichen Diskussion stimmen 313 anwesende Mitglieder erneut ab:
Für die Fusion: 284 Stimmen
Gegen die Fusion: 23 Stimmen
Enthaltungen: 6 Stimmen
Die Fusion war beschlossen !
Das Herz eines Titanen des Fußballs hörte auf zu schlagen...

Dazu Willi Koll: "Ich war 1961 als Spielertrainer zum Homberger Spielverein gegangen und danach hat mich das eigentlich nicht mehr interessiert. Nach Eintracht bin ich nie gegangen und mein Schwiegervater (Schieren) war auch ein absoluter Gegner der Fusion, der hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Die Fusion war ein absolutes Windei !"


You'll Never Walk Alone

When you walk through a storm, hold your head up high 
An' don't be afraid of the dark 
At the end of the storm is a golden sky 
And the sweet silver song of the lark!
 
Walk on through the wind, walk on through the rain 
Though your dreams be tossed an' blown
 
Walk on, walk on, with hope in your heart
 
And you'll never walk alone . . .
 
You'll never walk alone! 
Walk on, walk on, with hope in your heart 
And you'll never walk alone . . .
You'll never walk alone!
 

Wir werden Euch niemals vergessen !!


Die Mannschaft sichert mit dem 8.Platz, den Verbleib in der Regionalliga West. Seit Mai wurde bereits das Training der Mannschaften des DSV und von 48/99 gemeinsam durchgeführt.

Die Mitgliederversammlungen von Duisburg 08 und dem Duisburger Sportclub 1900, hatten eine Fusion abgelehnt. Die Mitglieder von TuS Duisburg 48/99 hatten einer Fusion zugestimmt.

Am 6.Juli 1964, erreichen den DSV noch zwei Pfändungsbescheide des Finanzamtes, wo noch Lohnsteuern in Höhe von 11.391,05 DM gefordert werden.

Der neue Verein heißt EINTRACHT DUISBURG 1848. 1.Vorsitzender wird Herr Geilenberg von TuS 48/99, 2.Vorsitzender Herr Heckhoff vom DSV.
Die Vertragsspielerabteilung, wird aus dem Hauptverein ausgegliedert und gründet sich am 7.Juli 1964 unter dem Namen "Eintracht Duisburg 48, Vertragsspieler e.V." 
Erster Vorsitzender der Vertragsspieler wird Herr Walter Kellermann.
Eintracht Duisburg geht in eine ungewisse Zukunft...

Spielerkader: Vogeler, Schoel, Schmiel, Kurwan, Bohnes, Kühne, Hußmann, Benning, Eßkuchen, Rummel, Schlösser, Lapschieß, Zach, Kersten, Uhlenboom, Lohmann, Walter, Vos, Dait, Hohnert, Winnen, Kiesel
(Ehemalige DSV-Spieler in Fettschrift)

Am ersten Spieltag der Saison 1964/65, stehen in der Mannschaft von Eintracht Duisburg 8 ehemalige Spieler des DSV und nur drei von TuS 48/99 !
10.000 neugierige strömen in das Wedau-Stadion um die Begegnung Eintracht - Hamborn 07 zu verfolgen.
In der 33.Minute markiert Hesse die Führung für Hamborn 07. Eintracht enttäuscht in diesem Spiel und kommt mit viel Glück noch zum Ausgleich durch Rummel in der 84.Minute.
10.000 Besucher kamen nie wieder...
Eintracht 48: Vogeler, Schoel, Schmiel, Kurwan, Bohnes, Kühne, Hußmann, Benning, Eßkuchen, Rummel, Schlösser.


Seit dieser Zeit, wurde in Duisburg kein Fußball der Extraklasse mehr gespielt. Mit einer Ausnahme...
Im Jahre 1977, tauchte plötzlich eine Mannschaft wie aus dem Nichts auf und nahm an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft, in Frankfurt/Main teil. Schon vor dem Spiel, nahmen die ca. 25 Zuschauer einzigartiges wahr. Die Spieler standen am Spielfeldrand und nahmen ein geheimnisvolles Getränk zu sich, bis heute Rätseln Experten in aller Welt, was es war. Zuschauer wurden befragt und äußerten Geheimnisvolles.
Überinstimmend wurde ausgesagt, es hätte so etwas wie "P.I.L.S."  auf den Flaschen gestanden, aber mit letzter Sicherheit, ließ sich dies nicht mehr klären.
Schon im ersten Spiel gegen Osnabrück wurde Weltklassefußball gespielt, wie man es lange nicht gesehen hatte. Einer der Spieler nahm sich ein Herz und stürmte mit dem Ball am Fuß über links in die gegnerische Hälfte, im Strafraum spielte er der gegnerischen Abwehr den Ball in den Rücken, der Mittelstürmer fackelte nicht lange - 1:1 !
Leider wurde diese Weltklasseleistung nicht mit einer Berufung in die DFB-Auswahl belohnt. Noch heute sind sich viele der 25 Zuschauer sicher, mit diesem Stürmer wäre es 1978 in Argentinien besser gelaufen !
Auch das zweite Spiel gegen Fortuna Köln, war von Weltklasse geprägt. Mit einer unglaublichen Angriffsleistung, wurde der Gegner ständig unter Druck gesetzt und so die Niederlage mit 2:3 in Grenzen gehalten. Noch heute zeugen Schäden an der Tribüne des Waldstadions, von der Schußleistung dieser einzigartigen Mannschaft !
Auch im letzten Spiel gegen den VfL Bochum, waren die Zuschauer wieder begeistert. Auch hier wurde der Gegner von Anfang an unter Druck gesetzt (meistens in der Halsgegend !) und dem Gegner praktisch keine Chance gelassen. Schon am eigenen Strafraum wurden die gegnerischen Stürmer attackiert (in die gegnerische Hälfte kam man nicht). Hochüberlegen wurde das eigene Tor verteidigt, mit einer unglaublichen Souveränität der Ball immer wieder in das Seitenaus befördert. Man hätte sogar beinahe gewonnen -  wenn nicht das 0:1 gefallen wäre. Am Schluß war man nur Hauchdünn am Titelgewinn gescheitert und wurde nur knapp auf Platz 14 verwiesen.
Genauso geheimnisvoll wie die Mannschaft aufgetaucht war, genause geheimnisvoll tauchte sie wieder unter.
Noch heute schwärmt man von diesem "Dream-Team" aber alle versuche einer Reunion scheiterten. Die 25 Zuschauer, die damals diesen Spielen beiwohnten, werden noch heute von Fußballfans in aller Welt beneidet.
Leider ist der Torwart 1995 unter tragischen Umständen verstorben, so das es diese Mannschaft nie mehr geben wird...
Es existiert Weltweit nur ein Foto dieser Elf, aber es ist mir unter Zahlung von hohen Bestechungsgeldern (10 Tüten Gummibärchen und ein Kasten Pils !)  gelungen, dieses Foto aufzutreiben. Es wurde aus gutem Grund lange unter Verschluß gehalten um die Öffentlichkeit nicht zu beunruhigen. Mir ist klar, daß die Veröffentlichung dieses Fotos sehr gefährlich ist, da sich jetzt viele Fans zwangsläufig die Frage stellen müssen, ob das Leben noch einen Sinn hat, da man diese Mannschaft nie hat spielen sehen !
Ich bin aber der Meinung, daß nach so langer Zeit die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf hat zu erfahren, daß diese Mannschaft die WM 1978 locker gewonnen hätte, der DFB dies aber nicht wollte !

Hier also die Mannschaft:


MSV Fan-Club "Die Zebras 74", Pfingsten 1977 Frankfurt/Main