Der Duisburger Spielverein im Nationalsozialismus. Ein Verein, in dem
Bürgerliche gemeinsam mit Arbeitern Fußball spielten, "Arier" gemeinsam mit
Juden (Eppi Abendroth u.a.) und das auch noch mit Erfolg !
Kein Wunder also, daß dieser Verein für die neuen Machthaber ein Rotes Tuch
war.
Ein Vierteljahrhundert lang, war der DSV an der Spitze Westdeutschlands und der
führende Verein.
Und plötzlich, innerhalb kürzester Zeit, zwischen 1928 und 1932, fällt der
Club ins Mittelmaß zurück.
Mit einem typischen Arbeiterverein wie dem FC Schalke 04, konnte man die
Überlegenheit des Deutschen Arbeiters demonstrieren. Aber mit dem Duisburger
Spielverein ?
Schon in den zwanziger Jahren, lief die Propagandamaschine der NSDAP auf
Hochtouren. Streicher's "Der Stürmer" hetzte schon seit 1923, die SA
schüchterte Andersdenkende schon lange ein. Die Propaganda, gegen das
Bürgertum und das Judentum, blieb nicht ohne Wirkung, es wirkte wie ein
schleichendes Gift.
In Duisburg blieb die NSDAP bei Wahlen stets mehr als 10 % hinter ihren
Reichsweiten Stimmenanteilen zurück. Vor allem die nördlichen Stadtteile
Meiderich und Hamborn, waren KPD Hochburgen, dort schlug die KPD die NSDAP
haushoch. Die Auseinandersetzungen zwischen KPD und SA nahmen dabei häufig
Bürgerkriegsähnliche Zustände an, auch Schußwaffengebrauch waren an der
Tagesordnung. Nach der Machtübernahme, folgte die Generalabrechnung. So wurden
im Februar 1933, die KPD Reichstagsabgeordneten Mathias Thesen und Julius
Adler in Haft genommen. Adler starb im KZ Sachsenhausen, Thesen
wurde im KZ Oranienburg erschossen. Bis zum 16.Mai 1933, hatten alle
Sozialdemokratischen Abgeordnete ihre Mandate in der Stadtverodnetenversammlung
Duisburgs niedergelegt, zwei befanden sich bereits in "Schutzhaft",
eine weiterer war bereits ermordet worden.
Am 14 Juli 1933, wurden alle Parteien außer der NSDAP verboten.
Die bis heute in Duisburg herrschende tiefe Abneigung gegenüber dem
Vorzeigeverein der Nazis, dem FC Schalke 04, läßt sich so leicht erklären.
Die Stoßrichtung der NSDAP, war klar in Richtung Arbeiterschaft gerichtet. Die
Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit waren groß und die Massen empfänglich. Der
Name der Partei war geschickt gewählt !
National UND Sozialistisch, Deutsch UND für Arbeiter !
Die Linke in Deutschland, betreibt bis heute Geschichtsverfälschung und
behauptet immer noch, daß Programm der NSDAP enthielt praktisch keine
Marxistischen Elemente und Hitler umwarb das Bürgertum. Beides Thesen sind
nicht haltbar !
(Zitat Goebbels: "Ich bin ein DEUTSCHER Kommunist !")
So finden sich im Parteiprogramm der NSDAP aus dem Jahre 1920 folgende
Forderungen:
7. "Wir fordern, daß sich der Staat verpflichtet, in erster Linie für
die Erwerbs- und Lebensmöglichkeit der Staatsbürger zu sorgen...."
9. "Alle Staatsbürger müssen gleiche Rechte und Pflichten besitzen."
13. Wir fordern Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten
(Trusts) Betriebe
15. Wir fordern einen großzügigen Ausbau der Alters-Versorgung
17. Wir fordern eine unseren nationalen Bedürfnissen angepaßte Bodenreform,
Schaffung eines Gesetzes zur unentgeltlichen Enteignung von Boden für gemeinnützige
Zwecke Abschaffung des Bodenzinses und Verhinderung jeder Bodenspekulation.
19. Wir fordern Ersatz für das der materialistischen Weltordnung dienende römische
Recht durch ein deutsches Gemein-Recht.
20. Um jedem fähigen und fleißigen Deutschen das Erreichen höherer Bildung
und damit das Einrücken in führende Stellung zu ermöglichen, hat der Staat für
einen gründlichen Ausbau unseres gesamten Volksbildungs-Wesens Sorge zu tragen...."
Alle diese Punkte findet man, in sehr ähnlicher Form, auch bei den
Sozialistischen Parteien !
Recht auf Arbeit, Gleichheitsprinzip, Verstaatlichung aller Produktionsmittel,
Bessere Altersversorgung, Bodenreform, Bekämpfung des Materialismus, Bessere
Bildungschancen. Alles dies Ur-Marxistische Forderungen !
Auch die Abschaffung aller Religionen, war das erklärte Ziel beider
Weltanschauungen !
Schon Marx bezeichnete Religionen als "Opium für das Volk", auch
Hitler duldete keinen Gott neben sich...
Was die NSDAP deutlich von den Sozialistischen Parteien unterschied, war der
übersteigerte Nationalismus.
Während Marxisten eine Internationalisierung anstrebten, mit dem Ziel der
Weltrevolution, an deren Ende die Nationalstaatlichkeit überwunden sein sollte,
setzte die NSDAP auf völkischen Nationalismus und die Stärkung des
Nationalstaates. Nur hier, und nur hier, lag die Alternative für den Wähler !
Auch der Antisemitismus war kein Monopol der Nazis. Auch unter Stalin in der
Sowjetunion wurden Juden verfolgt !
Während des Krieges, ließ Stalin 1942 die Gründung des "Jüdischen
Antifaschistischen Komitees" zu und bediente sich propagandistisch der
Arbeit diese Komitees. Doch schon 1946, ließ Stalin dieses Komitee liquidieren, sie wurden nicht mehr gebraucht !
500.000 Jüdische Sowjets kämpften in der Roten Armee, später wurde dies in
der Sowjetunion stets verschwiegen !
Der Antisemitismus in der Sowjetunion war nie so offen wie der in Deutschland,
er war aber stets latent. Der Begriff "Antisemitismus" wurde
natürlich nie verwendet, sondern man verwendete Termini wie etwa
"Antizionismus" zur Verschleierung.
Zurück nach Deutschland. Erst nach der Machtergreifung durch Hitler, begann
dieser das Kapital zu hofieren, denn er brauchte Geld für seine
Kriegsmaschinerie. Das Kapital wiederum, welches Hitler zunächst sehr
distanziert gegenüberstand, sah eine große Chance um Geld zu verdienen. Man
glaubte auch, diesen "kleinen Gefreiten" kontrollieren zu können, ein
folgenschwerer Irrtum !
Hitler, der KPD,SPD und Gewerkschaften beseitigt hatte, gewann damit viel Sympathien
beim Kapital, eine verhängnisvolle Zusammenarbeit begann, in deren
Verlauf das Kapital sich immer tiefer in Hitlers Verbrechen verstrickt sah.
Einer der Höhepunkte dieser Zusammenarbeit war das Lager "Monowitz",
ein Außenlager von Auschwitz. Dort produzierte die I.G. Farben (Zusammenschluß
von Bayer, Hoechst, AGFA, BASF und zwei weiteren kleineren Unternehmen) das Gift
Zyklon-B, mit dem nebenan in Auschwitz Millionen vergast wurden. Die
I.G.
Farben zahlte Kopfgeld an die SS für jeden Zwangsarbeiter. Heute reist ein
"Fußballverein" mit dem Namen "Bayer 04 Leverkusen" in
Europa umher und repräsentiert den Deutschen Fußball....Geld kennt keine Scham
!
Stellvertretend für all die gequälten Seelen, den Opfern
dieser unfaßbaren Verbrechen, wo die Menschliche Wortschöpfung einfach nicht
mehr ausreicht um diese Geschehnisse voll und ganz beschreiben zu können, möchte
ich den Zeitzeugen Primo Levi hier zu Wort kommen lassen. Primo Levi wurde 1919
in Turin geboren. Er war Chemiker und Schriftsteller.
1944 wurde er als Jude und Mitglied der Resistenza verhaftet und nach Auschwitz
deportiert. Er war Zwangsarbeiter im IG-Farben-Lager Monowitz. Er war 25, als er
nach Auschwitz kam.
1998 wurde in München sein folgender Text veröffentlicht:
"Buna
Wunde Füße und oft verfluchte Erde,
Die langen Reih'n in trüben Morgenstunden.
Die Buna raucht aus tausend Schloten,
Ein Tag wie jeder andere erwartet uns.
Voll Schauder die Sirenen früh am Morgen:
'Ihr vielen mit erloschenen Gesichtern,
Über dem eintönigen Grauen des Schlamms
Ist ein neuer Tag voll Leid heraufgezogen.'
Mein müder Gefährte, ich blick dir ins Herz,
In deinen Augen les ich, leidender Gefährte.
In deiner Brust verschließt du Kälte, Hunger, Leere,
In dir hast du den letzten Wert zerbrochen.
Mein grauer Gefährte, stark warst du einst,
Einst ging an deiner Seite eine Frau.
Mein leerer Gefährte, jetzt bist du ohne Namen,
Verlaßner Mann, jetzt bist du ohne Tränen;
So arm bist du, dich quält kein Bangen mehr,
Erloschener Mann, der du einst stark warst:
Wenn wir uns dereinst noch einmal begegnen,
Oben, in der lieblichen Welt unter der Sonne -
Mit welchen Augen würden wir uns ansehen?"
Primo Levi hat die grausamen Geschehnisse dieser Zeit nie wirklich verwinden können und nahm sich 1987 selbst das Leben.
Aber auch der Fußball trug sein Scherflein zum Erfolg des
Nationalsozialismus bei, denn das Volk mußte bei Laune gehalten werden. Hitler,
der Fußball eigentlich nicht mochte, erkannte dies sehr schnell.
Der Duisburger Spielverein war bereits geschwächt, da viele Mitglieder sich von
der Nazi-Ideologie angezogen fühlten und den Verein verließen. Wer
beispielsweise in die SA eintrat, um etwas zu Essen zu bekommen (für viele
schon Grund genug), trat natürlich aus dem "Judenclub DSV" aus. Diese schlossen
sich lieber "Arbeitervereinen" an. Dies war einer der Hauptgründe für den
raschen Niedergang des DSV in dieser Zeit. Der DSV, rund 25 Jahre der führende
Verein in Westdeutschland, fiel innerhalb von nur 3 Jahren in die
Mittelmäßigkeit zurück, das mußte Gründe haben. Heutzutage würde man
annehmen der Sponsor sei ausgestiegen, aber damals ?
Vereine, die von größeren Betrieben unterstützt wurden, kamen stärker auf.
In Duisburg unterstützte Thyssen den Verein Hamborn 07, Krupp
den TSV 99 und die Esch-Werke den DFV 08. Diese Vereine erreichten
auch 1933 die Gauliga. Sie warben mit Erfolg Spieler anderer Vereine ab, denn
diese bekamen Arbeitsplätze in den entsprechenden Betrieben. Der DSV konnte
keine Arbeitsplätze anbieten.
Dazu kam noch die Inflation und die Weltwirtschaftskrise, inklusive dem
verhängnisvollen Börsencrash am 25.Oktober 1929, der auch die Bürgerlichen Mittelschichten in
Deutschland hart getroffen hat und vielfach ihres Vermögens beraubte. Mäzene,
Angehörige eben dieser Mittelschicht, konnten dem Verein jetzt finanziell nicht
mehr unter die Arme greifen. Ein Verein, der jetzt nicht von außen protegiert wurde, hatte keine Chance mehr.
Erklärter Liebling der Nazis, wurde
der aufstrebende FC Schalke 04, ein Bergarbeiterverein, geradezu ideal !
Diese ließen sich nur zu gerne vor den Karren spannen, hatten doch die Nazis
dafür gesorgt, daß starke Konkurrenz aus dem Weg geräumt wurde !
Sogenannte "Judenclubs" wurden benachteiligt., dazu gehörte u.a. auch
der FC Bayern München, noch 1932 Deutscher Meister, in Zukunft chancenlos wie
viele andere auch !
Schon kurz nach der Machtergreifung, wurden "Juden und Marxisten" auf
Dekret hin, aus allen Vereinen ausgeschlossen, viele Mannschaften so ihrer
Leistungsträger beraubt. Die Jüdischen Spieler schloßen sich
mehrheitlich den Jüdischen Vereinen Itus Duisburg (Itus = Jüdischer
Turn- und Sportverein) sowie Bar Kochba Hamborn an (Bar Kochba =
Sternensohn).
Hier im Westen, hätten die Schalker eigentlich nur den Duisburger Spielverein
zu fürchten gehabt, aber dieser war bereits zu sehr geschwächt. So zogen die
Schalker einsam ihre Kreise....
Die neugeschaffene Gauliga Niederrhein erreichte der Duisburger Spielverein
nicht mehr. Selbst in Duisburg, wurde der DSV von Hamborn 07, TSV Duisburg 99
und DFV 08 überflügelt.
Der DSV hingegen, dümpelte bis 1943 in der Zweitklassigkeit, jeglicher
Chancengleichheit beraubt.
Der FC Schalke 04 hingegen, ging eine Symbiose mit den neuen Machthabern ein.
Willfährig ließ man sich zu Propagandazwecken benutzen, hielt das Volk bei
Laune, lenkte von den Diskrimierungen Gesellschaftlicher Minoritäten ab. 1936
erschien ein Buch mit dem Titel: "Das Buch vom Deutschen
Fußballmeister."
Darin ist zu lesen, was Ernst Kuzorra zum besten gab:
"Man hat manchmal gefragt, warum gerade eine Arbeitermannschaft in dem
Industrieort Schalke den höchsten Ruhmestitel, den der deutsche Fußballsport
zu vergeben hat, errang. Wir nehmen keinen Anstoß daran, daß man uns eine
Arbeitermannschaft nennt, wenn auch nicht alle von uns Handarbeiter sind.
Arbeiter aber, meine ich, ist ein stolzes Wort. gerade hier im Gebiet, und Gott
sei Dank heute überhaupt wieder in ganz Deutschland! .... Jeder Deutsche, der
seine Pflicht tut, sei es an höchster, sei es an geringster Stelle, ist in dem
neuen, weiten, echten Sinne des Wortes ein Arbeiter."
Und an anderer Stelle: "Der studierende Mensch ist noch zu sehr der
fragende, um die antwortfrohe Entschlossenheit aufzubringen, auf die es im
Sport, wie nebenbei auch auf anderen Gebieten, zum Beispiel in der Politik -
welchen Beweis liefert hier schon allein Adolf Hitler ! - vielleicht zu
allererst ankommt !
Ich habe die Feststellung gemacht, daß bei den sogenannten Intelligenzvereinen,
den gutbürgerlichen Sportvereinen mit dem Stich ins Vornehme, zwar die
Schüler- und Jugendmannschaften ihren Gegnern aus anderen Vereinen überlegen
sind. Aber wenn es heißt, den Sprung in die erste Mannschaft zu tun und die
entscheidende Probe zu bestehen, dann versagt allzu oft gerade dieser
Nachwuchs."
Hans-Dieter Baroth schreibt nun, Kuzorra habe
dies möglicherweise nie so gesagt, weil der gar nicht so sprach. Sicher, zweifelsfrei besaß
Kuzorra nicht den Intellekt um sich so geschliffen ausdrücken zu können, aber
was heißt das schon ?
Ich halte Baroth's Schluß für nicht legitim !
Auch heute lassen sich Politiker Reden von "Ghostwritern" schreiben,
damit diese geschliffener klingen, dennoch stehen diese Inhaltlich voll
dahinter. Ich denke, dies war auch bei Kuzorra der Fall. Kuzorra's Aussagen
wurden stilistisch überarbeitet und in Buchform gebracht. Aber alles nur
erfunden ?
Auf einer Reise der Schalker nach Ostpreußen - einer sogenannten
„Butterfahrt“ in den dreißiger Jahren - trat irgendjemand mit der Frage an
Ernst Kuzorra heran, ob man nicht einmal dieses oder jenes Dorf besuchen sollte,
dort müßten noch Verwandte von ihm wohnen. Antwort Kuzorra: „Ach, geh mich
doch weg mit die Polacken“. Ein Anti-Rassist war Kuzorra wohl nicht
gerade.....
Außerdem, hat Kuzorra jemals wirklich dementiert ?
Falls ja, hätte Baroth dies sicherlich nicht unerwähnt gelassen, aber
es ist kein Dementi zu finden...
Die Schalker Mannschaft huldigt "ihrem" Führer mit dem
"Hitler-Gruß" !
Der durchgeknallte Österreicher sitzt auf der Tribüne. Die Schalker besiegen
am 18.Juni 1939 im Finale in Berlin, Admira Wien mit 9:0.
v.l.: Berg, Eppenhoff, Kalwitzki, Tibulski, Urban, Schweißfurth, Gellesch,
Szepan, Bornemann, Klodt, Kuzorra.
Berg und Schweißfurth tragen Reichsadler und Hakenkreuz auf dem
Trikot.
Hans von Tschammer und Osten, SA-Obergruppenführer und
vom 28.April 1933 an Reichssportkommissar.
Für die Nazis war dieses Finale eine riesige
Propagandaveranstaltung, war es doch das erste Endspiel um die
"Großdeutsche Meisterschaft" nach dem Anschluß Österreichs !
Es waren auch viele Ausländische Journalisten im Stadion, das Deutsche Finale
war auch damals schon ein Medienereignis. Hier hatten die Schalker Gelegenheit,
ein Zeichen für Menschlichkeit zu setzen. Es hätte einigen Eindruck
hinterlassen, wenn man den Hitler-Gruß verweigert hätte. Man hätte zeigen
können, daß es auch noch ein anderes Deutschland gab - aber sie taten es
nicht....
Die Schalker grüßten wie gewohnt, sie spielten wie gewohnt, sie gewannen wie
gewohnt....
Niemand hätte von ihnen verlangen können, aktiven Widerstand zu leisten.
Tausende Deutscher gingen diesen Weg und mußten mit ihrem Leben dafür
bezahlen, wie beispielsweise die Geschwister Scholl in München. Aber wenigstens
ein Zeichen hätten sie setzten können, welches auch im Ausland vernommen
worden wäre. Sogar ich hätte dann - ein wenig - Respekt vor diesem Verein !
Nur 75 Tage nach diesem Endspiel, am 1.September 1939, begann der 2.Weltkrieg
und der Völkermord nahm seinen Lauf...
Die jüngeren Fußballfans fragen sich vielleicht, warum Schalke in Duisburg so
verhaßt ist, ein Teil der Antwort liegt hier !
Der Duisburger Spielverein hätte die Gauliga vielleicht doch noch erreichen
können. Traditionsvereine konnten einen Antrag auf Aufnahme stellen, doch
Gottfried Hinze wollte dies nicht !
Hinze, Teilnehmer an der legendären England-Reise des Turnvereins 1848 im Jahre
1896, hatte begriffen, daß die Engländer uns nicht nur den Fußballsport
gebracht hatten, sondern noch etwas anderes, noch etwas WICHTIGERES als das
Spiel selbst - das FAIRPLAY !
Auf diesem Wege wollte Hinze nicht in die Gauliga. Was sich sportlich nicht
erreichen ließ, wollte er auch nicht durch die Hintertüre und von den Nazis,
wollte er schon gar nichts !
Er war ein Sportsmann durch und durch, er hatte das Fairplay verinnerlicht, wie
kaum ein zweiter. Er bewies Herz und Anstand und dies ist tausendmal mehr Wert
als jede Deutsche Meisterschaft !
GOTTFRIED HINZE WAR EIN DUISBURGER UND KEIN SCHALKER !!!
Aus diesem Grunde hat es mich persönlich sehr gefreut, daß
Bayern München im letzten Spiel der Saison 2000/01, beim Hamburger SV in der
94. Minute doch noch den Ausgleich erzielte.
"Meister der Herzen", lassen sie sich heute nennen, die Schalker. Wo
war denn deren Herz, als ihre Jüdischen Nachbarn, diskriminiert, verfolgt,
deportiert und ermordet wurden ?
Haben Schalker überhaupt ein Herz ?
Solidarität erwarten sie, von allen "Kohlenpottlern" !
Es wäre schließlich eine Titel für einen Revierverein. Das ist wirklich der
Gipfel der Dreistigkeit !
Wo war denn die Schalker Solidarität, als man in den Fünfziger Jahren in Essen
und Duisburg "gewildert" hat, also Fußballer anderer Vereine mit der
Zahlung von verbotenem Handgeld zum Vereinswechsel zu "überreden" ?
Oder Anfang der Siebziger Jahre, als man für Geld ganze Spiele verkaufte und
Millionen von Fußballfans und Toto-Spielern betrogen hat ?
Und ausgerechnet ihr fordert Solidarität ein ?
Euch soll der Teufel holen...
ICH STELLE HIERMIT OFFIZIELL FEST, ES GIBT EINEN FUSSBALLGOTT !!!
Ab der Saison 2001/02, trägt der FC Schalke 04 seine
Heimspiele in einer sehr großen Turnhalle aus, dies ist auch notwendig, da der
Regierungspräsident von Münster Glücksspiele im Freien verboten hat !
Als man einen Namen für die neue Schalker Turnhalle suchte, schwang sich der
ehemalige NRW Ministerpräsident und heutige Bundespräsident, Johannes Rau, zu
höchsten Intellektuellen Sphären empor.
"Ernst-Kuzorra-seine-Frau-Ihr-Stadion", war sein Vorschlag. Ganz
beachtlich - für einen Wuppertaler...
Mein Vorschlag wäre gewesen, "Maximilian-Kolbe-Arena", aber soweit
denkt man in Schalke eben nicht...
Glücklicherweise, dauerte das "1000järige
Reich" nur 12 Jahre. Was den Fußball in dieser Zeit betrifft, kann man den
getrost vergessen. Die Spiele waren eine Farce, von Anfang an. Die Deutschen
Meister dieser Zeit kann man getrost vergessen, weil die Rahmenbedingungen
unfair waren, durch und durch. Das der DFB diese Meister nach wie vor in seinen
Annalen führt, ist bei der Verstrickung des DFB in die Nazi-Diktatur nicht
weiter verwunderlich.
Wie unterschiedlich der DFB solche Dinge bewertete, mag ein anderes Beispiel
verdeutlichen.
Gottfried Fuchs war ein begnadeter Stürmer. Und er war Jude. Am 1.Juli 1912
spielte Fuchs in der Deutschen Auswahl gegen Russland. Er erzielte beim 16:0
Sieg allein 10 Tore - Weltrekord !
(den er sich allerdings mit dem Dänen Sophus Nielsen teilen muß, der
1908 für Dänemark ebenfalls 10 Tore in einem Spiel erzielt hatte)
[Der Australier Archie Thompson erzielte am 11.04.2001, im
WM-Qualifikationsspiel gegen Amerikanisch-Samoa, 13 Tore in einem Spiel.
Die "Spielstärke" von Amerikanisch-Samoa, dürfte irgendwo
zwischen Abraxas Titicacasee und Spüli Lissabon liegen...]
1937 emigrierte Fuchs nach Kanada, sein Torrekord wurde aus den Ranglisten des
Deutschen Fußballs gestrichen. Der DFB tat absolut nichts, um seinen Spieler zu
schützen !
Die Nazis erklärten Fuchs zur Unperson. Erst gegen Ende der fünfziger Jahre,
erinnerte man sich wieder an Fuchs und berichtigte die Statistiken. Fuchs kam
nie wieder zurück nach Deutschland. Er starb 1972 in Montreal...
Der zweite jüdische Nationalspieler, Julius Hirsch, ebenfalls vom KFV, wurde am
1.März 1943 nach Auschwitz deportiert. Sein Todestag ist bis heute nicht
bekannt. Er wurde 1950 vom Amtsgericht in Karlsruhe mit Datum vom 8.Mai 1945
(dem Tag der Kapitulation) für tot erklärt. Auch hier sah der DFB untätig zu...
Julius Hirsch, Siebenfacher Deutscher Nationalspieler vom Karlsruher FV.
Seit 1933 diskriminiert, 1943 in Auschwitz von den Nazis ermordet, weil er Jude war.
Auf die Solidarität der Schalker Spieler, wartete er vergeblich. Die feierten
lieber ihre Meisterschaften.
Der Vollständigkeithalber, und aus dokumentarischen
Gründen, sind folgende Begebenheiten die den DSV betreffen, zu erwähnen. Der
Gauliga Niederrhein, gehörte der DSV aus schon erwähnten Gründen nicht an,
der Verein war den neuen Machthabern nicht "genehm". Sportlich
qualifiziert hatten sich VfL Benrath, Schwarz-Weiß Barmen, Fortuna
Düsseldorf, TSV Duisburg 99, Duisburger FV 08, SV Hamborn 07, Alemannia
Aachen, Schwarz-Weiß Essen, dazu kamen die "Traditionsvereine" Preußen
Krefeld, Rheydter SV, Preußen Essen und Borussia
München-Gladbach, obwohl sportlich nur Mittelmaß, damit diese Städte aber
vertreten waren. Der DSV hatte, wie schon erwähnt, auf einen Antrag auf
Aufnahme verzichtet.
1934
gibt Gottfried Hinze den Vorsitz endgültig ab, er will den Verein aus der
Schußlinie nehmen. Hinze hatte sich mehrfach öffentlich kritisch über den
Nationalsozialismus geäußert. Sein Nachfolger wird Helmut Büchsenschütz. Schon 1936 gibt
Helmut Büchsenschütz den Vorsitz an Willy Tillmann ab. Willi Tillmann
wiederum, gibt 1940 den Vorsitz an Fred Keienburg ab.
Noch im Jahre 1934, wird eine Rollhockeysportabteilung gegründet.
Dazu Walter Söhngen: "Westende Hamborn
hatte während des Krieges eine ganz starke Mannschaft. Die wurden unabkömmlich
gestellt, weil es – angeblich - Bergleute waren. In Wirklichkeit spielten da
einige ehemalige Meidericher mit. Außerdem hatten die einen fürchterlich
schlechten Platz, wir konnten gegen die auch nicht gewinnen, die sind dann
1941/42 aufgestiegen."
1943 bilden der Duisburger Spielverein und TuS Duisburg 48/99 eine sogenannte
Kriegsspielgemeinschaft (KSG), da keiner der beiden Vereine noch eine Mannschaft
zusammen bekommt. Die KSG-Mannschaft wird Niederrheinmeister und nimmt an der
Deutschen Meisterschaft 1944 teil. Zunächst spielt man gegen KSG Köln
(VfL 99/Sülz 07) und gewinnt mit 2:0. Vor 25.000 Zuschauern am 7.Mai 1944,
besiegt man im Wedau-Stadion Schalke 04 mit 2:1. In der Zwischenrunde unterliegt
man in Hamburg dem Luftwaffen SV mit 0:3 und scheidet aus. Der KSG
gehörten fünf spieler des DSV und sechs Spieler von 48/99 an, gespielt wurde
in den Farben von 48/99, in Schwarz-Weiß. Schon in den dreißiger Jahren
blickten die 99er immer neidisch zum DSV, hatte der, obschon nur noch
Zweitklassig, doch mehr Zuschauer bei seinen Spielen, als der Gauligist Duisburg
99 !
Schon 1943 findet auf der Anlage an der Düsseldorfer Straße das letzte Spiel
statt, Gegner sind die Sportfreunde Katernberg, das Spiel endet mit 2:2.
Noch 1945, gibt Fred Keienburg den Vorsitz beim DSV auf.
1945 endlich, war diese dunkle Zeit vorüber und es wurde Zeit, wieder fairen Fußball zu spielen, auch der Duisburger Spielverein meldete sich schon bald zurück...
Manchem mögen diese Worte als zu hart erscheinen,
womöglich sogar als ungerecht. Vielleicht gibt es sogar Leute die glauben, man
könne Sport und Politik voneinander trennen. Die Olympia-Boykotte von 1980 und
1984, mögen hier das Gegenteil bezeugen. Diese Liste ließe sich beliebig
verlängern.
Für mich steht fest, Politik und Sport kann man nicht voneinander trennen und
in der Zeit der Nationalsozialisten, kann man dies erst recht nicht. Die Nazis
kontrollierten ALLES und JEDEN, sie vereinnahmten JEDEN Bereich des Lebens für
sich und schlachteten dies propagandistisch für sich aus. Den Wohnblock
kontrollierte der Blockwart, den Verein der Dietwart und so fort. Es gab nichts
und niemand der sich dem entziehen konnte. Der Staat war überall, totalitär
durch und durch. (Ließ einmal George Orwell's JAHRHUNDERTROMAN
"1984", dann weißt Du was ich meine !)
Wer glaubt da noch an einen fairen Wettbewerb was den Fußball betrifft.
"Juden und Marxisten" raus aus den Vereinen hieß es damals. Was
würde Herr Assauer denn sagen, wenn Schalke 04 einen Brief bekommen würde in
dem es heißt "Holländer und Belgier" raus aus den Vereinen ?
Würde er dies hinnehmen und wäre er der Meinung dies wäre fair ?
Wohl kaum, er würde lauthals protestieren. Aber genau dies ist den Vereinen
damals häufig passiert. Und was war mit den sogenannten
"Bergbauvereinen", deren Spieler nur proforma eingezogen worden sind,
während Spieler anderer Vereine tatsächlich ihren Wehrdienst leisten mußten,
fernab der Heimat ?
Fairer Wettbewerb ?
Heute beklagt sich doch jeder Vereinsmanager sofort, wenn seine ausländischen
Nationalspieler zu Länderspielen abgestellt werden müssen und redet von
"Wettbewerbsverzerrung" !
Die Spieler der Vereine die nicht "unabkömmlich" gestellt waren,
standen MONATE nicht mehr zur Verfügung !
Fairer Wettbewerb ?
Also, wer hier von "Spitzen" gegen Schalke 04 redet, hat leider nichts
kapiert. Nachsitzen !
Außerdem, lesen bildet, also worauf wartest Du noch ?
Widerstand im III. Reich
Jahr für Jahr, treffen sich Politiker, Beweihräuchern
sich selbst und Heulen um die Wette. Um die ganze Theatralik auf den Gipfel zu
treiben, wird auch noch ein Kranz niedergelegt und Bundeswehrsoldaten stehen
Spalier. Claus Schenk Graf von Stauffenberg heißt er - der Geehrte. 1932
spricht sich eben dieser Stauffenberg, bei der Reichspräsidentenwahl, für
Hitler und gegen Hindenburg aus. Ab 1933 tritt er als militärischer Ausbilder
der Sturmabteilung (SA) auf. 1938 nimmt Stauffenberg an der Besetzung des
Sudetenlandes teil, welches Hitler sich durch Erpreßung aneignete. 1939 ist
Stauffenberg dabei, als mit dem Überfall auf Polen am 1.September 1939, der
Völkermord beginnt. 1940 ist Stauffenberg als Generalstabsoffizier dabei, als
die Westoffensive gegen Frankreich gestartet wird.
Stationen eines Widerstandskämpfers ?
Erst 1944, als jedem klar war, das Deutschland militärisch unterliegen wird und
folgerichtig von Ausländischen Mächten besetzt werden würde, versucht Stauffenberg, gemeinsam mit anderen, den Tyrannenmord. Der Anschlag mißlingt,
Stauffenberg und mit ihm alle anderen am Tyrannemordplan beteiligten, werden
hingerichtet. Was vorher war - alles vergeben und vergessen !
Auch nach Bundesrepublikanischem Recht, hätte sich Stauffenberg strafbar
gemacht. Wer einen Angriffskrieg vorbereitet, oder sich an dessen Vorbereitung
beteiligt, macht sich strafbar.
Ein Widerstandskämpfer ?
Maximilian Kolbe
Maximilian
Kolbe war Pole - und er war Christ. 1941 kam Kolbe nach Auschwitz-Birkenau.
Als eines Tages ein Häftling aus der gleichen Baracke, wo auch Kolbe
untergebracht war, einen Fluchtversuch unternahm, sollten als Vergeltung zehn
andere Häftlinge dafür büßen. Als einer der ausgewählten, ebenfalls ein Pole
Namens Franciszek Gajowniczek, um sein Leben bettelte, hörte dies auch der
Franziskaner-Mönch Kolbe.
Daraufhin trat Kolbe vor und sagte:"Ich bin katholischer Priester, nehmt
mich an seiner Stelle. Ich bin alt. Er hat eine Frau und Kinder !"
Der SS-Kommandant erwiderte:"Was will dieses Polnische Schwein ?"
Kolbe wiederholte seinen Satz. Gajowniczek durfte in seine Baracke
zurückkehren. Kolbe und neun andere Häftlinge, kamen in den Hungerbunker. Dort
waren sie 14 Tage ohne Nahrung, auf engstem Raum eingesperrt. Nach diesem
Zeitraum waren sechs Häftlinge tot, vier, unter ihnen auch Kolbe, lebten noch.
Die vier wurden am 14.August 1941, durch Injektion mit Kohlensäure, ermordet.
In Deutschland, wo inzwischen fast jeder behauptet gegen "Rechts" zu
sein, ehrt niemand Maximilian Kolbe....