Neuer Weg vorbei - Letzter Titelgewinn - Stadion an die Stadt - Hinze tritt ab - Mittelmass - Hinze kommt zurück - SA marschiert


1926/27:

Der neue Weg, der ein Irrweg war, wurde beendet und der WSV kehrte zur einjährigen Spielzeit zurück.
Unverständlicherweise, wurde die 1.Bezirksklasse Niederrhein in zwei Gruppen eingeteilt.
Aber auch dies focht die Männer von der Rheintörchenstraße nicht an. Spiel für Spiel kam man der erneuten Meisterschaft näher und näher. Am Ende verwies man die Spielvereinigung Oberhausen auf Platz zwei.
Dadurch, daß man die Bezirksklasse in zwei Gruppen eingeteilt hatte, wurden Entscheidungsspiele um die Bezirksmeisterschaft gegen den Duisburger FV 08 notwendig. Diese entschied der DSV beide für sich, die Ergebnisse lauteten 4:1 und 3:1.
In der Endrunde um die Westdeutsche Meisterschaft, trifft man zum erstenmal auf einen Gelsenkirchener Emporkömmling, den FC Schalke 04. In Duisburg trennt man sich mit 2:2. Dennoch wird der DSV, zum elftenmal, Westdeutscher Meister, da Fortuna Düsseldorf die Schalker mit 4:3 schlägt. Folgende Spieler halfen mit den Titel nach Duisburg zu holen:
Peter Worm, Theo Schürmann, Hans Gruber, Hans Malsch, August Sackenheim, Menne Holstein, Willi Bosse, Clemens Korb, Karl Löhr, August Stark, Paul Pfeiffer, Ernst Drewes, Eppi Abendroth, Hennes Kieschewski


Riesenandrang am 10.April 1927 vor dem Wedau-Stadion. 40.000 wollen das Spiel 
DSV - FC Schalke 04 in der Endrunde um die Westdeutsche Meisterschaft sehen. Das Spiel endet 2:2.

In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, tritt der DSV am 8.Mai 1927 im Post-Stadion in Berlin an.
Der Gegner heißt Kickers 1900 Berlin. Der DSV geht mit 3:0 in Führung und sieht wie der sichere Sieger aus, aber den Berlinern gelingen tatsächlich noch 3 Tore zum Ausgleich. Nach der ersten Verlängerung - zweimal 15 Minuten - steht es 4:4. Es muß noch einmal - um zweimal 10 Minuten - verlängert werden.
In der 147. Minute schließlich, gelingt Hoffmann der Siegtreffer für Berlin.

Der DSV : Preißler, P.Sackenheim, Löhr, Bosse, Gruber, Heine, Abendroth, Meinberg, Malsch, A.Sackenheim, Hollstein (Der Torwart dieser Mannschaft - Eduard Preißler - ist der Onkel des späteren Stürmerstars Adi Preißler, der für Preußen Münster und Borussia Dortmund in der Oberliga West stürmen wird)

In diesem Augenblick ahnte wohl niemand, daß dies der Abschied von der Deutschen Meisterschaft war und es 30 Jahre dauern würde, bis der DSV wieder auftaucht wie Phönix aus der Asche...

Zu dieser Zeit war der DSV immer noch der stärkste Duisburger Verein. Konkurrenten im Süden der Stadt waren zu diesem Zeitpunkt TSV Duisburg 99 aus Wedau, SC Preußen aus Duissern und Duisburg 08 aus Hochfeld. In Meiderich mußte sich der Meidericher Spielverein den Attacken der Spielvereinigung Meiderich 06 erwehren, die vor dem ersten Weltkrieg noch Sportclub Hohenzollern hießen. Der führende Hamborner Club zu dieser Zeit war der SV Union 02, aus dem etwas später der 15-malige DFB-Auswahlspieler Paul Zielinski hervorgeht.


DFB-Finale: 1.FC Nürnberg - Hertha BSC Berlin 2:0 (1:0)
12.Juni 1927, Post-Stadion Berlin, 50.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Kalb (6.), 2:0 Träg (65.)
SR: Willi Guyenz (Essen)
FCN: Stuhlfauth, Popp, Winter, Köpplinger, Kalb, Schmidt, Reinmann, Hochgesang, Schmitt, Wieder, Träg
Hertha: Götze, Domscheidt, Fischer, Leuschner, Tewes, Müller, Ruch, Sobeck, Grenzel, Kirsei, Gülle

ATSB-Finale: Dresdner SV 1910 - TuS Nürnberg-West 4:1 (3:1)
Dresden, 10.000 Zuschauer

DT-Finale: TV 1861 Forst - TV 1846 Mannheim 6:0 (4:0)
Dresden

DJK-Finale: DJK Sparta Nürnberg - TuS 08 Homberg-Hochheide 6:1
Köln


1927/28:

Auch in dieser Spielzeit gelingt es der Konkurrenz nicht, den DSV zu überflügeln und der DSV wird Ligaerster. Im Finale um die Bezirksmeisterschaft, trifft der DSV auf Preußen Krefeld.
Beide Spiele gehen allerdings verloren und man kann nicht an der Endrunde zur Westdeutschen Meisterschaft teilnehmen. Den Titel holt sich die Spielvereinigung Köln-Sülz 07 vor Preußen Krefeld.


Freundschaftsspiel DSV - Schalke 04 im April 1928.
Das Spiel lockte 3.000 Zuschauer in das Stadion an der Rheintörchenstraße.

Am Ende der Saison, nimmt Hans Gruber vom DSV mit der Olympiamannschaft an den Spielen in Amsterdam teil. Deutschland schlägt dort die Schweiz mit 4:0, unterliegt aber später Uruguay mit 1:4.


DFB-Finale: Hamburger SV - Hertha BSC Berlin 5:2 (3:1)
29.Juli 1928, Stadion Altona, 60.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Harder (7.), 2:0 Rave (17.), 3:0 Kolzen (20.), 3:1 Kirsei (24.), 4:1 Horn (57.), 5:1 Kolzen (64.), 5:2 Grenzel (75.)
SR: Theodor Maul (Nürnberg)
HSV: Blunck, Beier, Risse, Lang, Halvorsen, Carlsson, Kolzen, Ziegenspeck, Harder, Horn, Rave
Hertha: Gehlhaar, Domscheidt, Fischer, Leuschner, Müller, Völker, Ruch, Sobeck, Grenzel, Kirsei, Gülle

ATSB-Finale: Pankower SC Adler - ASV Frankfurt-Westend 5:4 (3:3)
Berlin, 12.000 Zuschauer

DT-Finale: Harburger TB 1865 - ATV Leipzig-Paunsdorf 1:0 (1:0)
Köln


1928/29:

Erstmals wird der DSV nur noch dritter in der Tabelle, abgesehen von 1912, war man immer mindestens zweiter !
Meister wird die SVg Oberhausen, vor der SVg Meiderich 06. Um die Bezirksmeisterschaft kommt es zu einem legendären Drama, zwischen der Spielvereinigung 04 Oberhausen (dem späteren Rot-Weiß Oberhausen) und dem Meidericher SV. Die Meidericher entscheiden das erste Spiel mit 6:1 für sich, das Rückspiel geht mit 1:0 an Oberhausen. In einem Entscheidungsspiel in Hamborn (Schwelgern-Stadion !), fällt keine Entscheidung, das Spiel endet 0:0 n.V.
Im Wedau-Stadion trifft man sich zum viertenmal und nach neunzig Minuten steht es 2:2. Auch in der ersten Verlängerung fällt kein Tor. Erst in der zweiten Verlängerung erzielen die Meidericher das 3:2 !
Nach 427 Minuten ist der Meidericher Spielverein Meister des Bezirks Niederrhein.

Am 1.6.1929 spielt Hans Gruber vom DSV in der Nationalmannschaft gegen Schottland. Das Spiel findet in Berlin statt und endet mit 1:1. Die Presse bezeichnet Hans Gruber als den besten Spieler des Spiels.

Am 1.August 1929, werden die Städte Duisburg und Hamborn miteinander vereinigt. Die Stadt trägt ab sofort den Doppelnamen Duisburg-Hamborn. (Ab 1934 heißt die Stadt wieder einfach Duisburg)
Die Hamborner Stadtverordnetenversammlungt wehrt sich lange gegen den Zusammenschluß der beiden Städte. Hamborn selbst, wurde erst 1900 aus der Gemeinde Beeck als Landbürgermeisterei Hamborn herausgelöst. Diese wurde dann 1911 zur Stadt Hamborn erhoben. Bereits 1910 erreichte Hamborn eine Einwohnerzahl von 100.000 und war im ausgehenden 19ten Jahrhundert, das am schnellsten wachsende Dorf in Preußen ! Das Stadtwappen von Hamborn zeigte einen aufrechten Roten Löwen, daher werden die Sportfreunde Hamborn 07 auch oft als Hamborner Löwen bezeichnet, obwohl deren Vereinswappen einen Adler zeigt !
Wie ablehnenend die Hamborner Bevölkerung diesem Zusammenschluß gegenüberstand, macht ein Gedicht deutlich, welches 1931 auf Handzetteln in Duisburg verteilt worden ist:

"Alles hat man Dir genommen,
Nur die Liebe zur Heimat nicht.
Doch es muß bald wiederkommen,
Dies ist uns're heilige Pflicht.
Los von Duisburg sei die Losung,
Ruf es aus in alle Welt:
Los von Duisburg die Parole,
Solange uns die Brust noch schwellt."

Wappen von Hamborn:
Der Rote Löwe auf Grün-Weißem Grund, stammt von Alexander von Horst, dem letzten Abt der ehemaligen Abtei Hamborn. Ursprünglich sollte der Löwe auch Werkzeuge aus dem Kohlenbergbau in seinen Klauen halten, aber diesen Plan hat man letztlich wieder fallen gelassen.

Am 9.Juni 1929 wird die Sportschule des WSV an der Wedau eröffnet. Sie besaß eine große Sporthalle und mehrere Trainingsplätze. Die Sportschule bot auch Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten.
Heute befindet sich dort, an gleicher Stelle, die Sportschule des WFV.


Die Sportschule des WSV an der Friedrich-Alfred-Straße 1932.
Im Vordergrund das Strandbad Wedau. Rechts die Sporthalle, die den Krieg überstanden hat
und heute noch existiert. Rechts oben, die ehemalige Sommerreitbahn des Duisburger
Reit- und Fahrvereins. Dort steht heute das Gebäude des Landessportbundes.


DFB-Finale: Spielvereinigung Fürth - Hertha BSC Berlin 3:2 (1:1)
28.Juli 1929, Club-Stadion am Zabo Nürnberg, 50.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Auer (14.), 1:1 Sobeck (43.), 2:1 Frank (66.), 2:2 Sobeck (76.), 3:2 Rupprecht (85.)
SR: Peco Bauwens (Köln)
Fürth: Neger, Hagen, Krauß, Röschke, Leinberger, Krauß, Auer, Rupprecht, Franz, Frank, Kießling
Hertha: Gehlhaar, Domscheidt, Schulz, Leuschner, Müller, Völker, Ruch, Sobeck, Fritze, Lehmann, Kirsei

ATSB-Finale: Lorbeer 06 Hamburg - FT Döbern 5:4 (2:0)
Hamburg, 15.000 Zuschauer

DT-Finale: TV 1846 Mannheim - ATG Gera 5:0 (3:0)
Mannheim, 5.000 Zuschauer


1929/30:

Am 20.10.1929 spielt August Sackenheim gegen Finnland und erzielt beim 4:0 Sieg in Altona zwei Tore für Deutschland !

Die Saison verläuft insgesamt sehr enttäuschend, der DSV wird nur vierter. Erstmals wird man vom Meidericher SV im direkten Vergleich überflügelt. Die Meidericher werden dritter. Meister wird überraschend der linksrheinische Homberger SV.
Im Spiel um die Westdeutsche Meisterschaft allerdings, verliert der Homberger SV, in Bochum, gegen den FC Schalke 04 mit 1:6. In der Endrunde trifft man erneut auf Schalke 04, diesmal in Hamborn und verliert erneut - 3:5.

Am 4.5.1930 wird August Sackenheim erneut in die Nationalelf berufen und spielt in Zürich gegen die Schweiz. Deutschland siegt mit 5:0 !

Bei einem Freundschaftsspiel des DSV in Hamburg gegen den Hamburger SV, zieht der DSV mit 0:3 den kürzeren.

Gottfried Hinze gibt den Vorsitz beim DSV ab. Sein Nachfolger wird der Kaufmann Anton Francke.

Nach Ende der Besatzung auf der linken Rheinseite, vereinigt sich die linksrheinische Abteilung Borussia, mit dem Spielverein 09 Rheinhausen zum SV Borussia 09 Rheinhausen.


DFB-Finale: Hertha BSC Berlin - Holstein Kiel 5:4 (3:3)
22.Juni 1930, Rheinstadion Düsseldorf, 40.000 Zuschauer
Torschützen: 0:1 Widmayer (4.), 0:2 Ritter (8.), 1:2 Sobeck (22.), 2:2 Sobeck (26.), 2:3 Ludewig (29.), 3:3 Lehmann (36.), 4:3 Lehmann (68.), 4:4 Ritter (82.), 5:4 Ruch (87.)
SR: Willi Guyenz (Essen)
Hertha: Gehlhaar, Völker, Wilhelm, Leuschner, Müller, Radecke, Ruch, Sobeck, Lehmann, Kirsei, Hahn
Kiel: Kramer, Lagerquist, Zimmermann, Baasch, Ohm, Lübke, Voß, Ritter, Ludewig, Widmayer, Esser

ATSB-Finale: TuS Nürnberg-Ost - Bahrenfelder 19 SV 6:1 (1:0)
Nürnberg, 18.000 Zuschauer

DT-Finale: Kruppsche TG Essen - MTV Wilhelmsburg 5:4 n.V. (3:2, 4:4)
Leipzig


1930/31:

Wilhelm Straßburger wird zweimal in die Nationalelf berufen. Er spielt am 7.9.1930 in Kopenhagen gegen Dänemark - 3:6. Danach am 2.11.1930 in Breslau gegen Norwegen - 1:1.

Die Duisburger Mannschaft bemüht sich nach Kräften, um wieder an alte Erfolge anzuknüpfen. Man liefert sich ein Kopf an Kopf Rennen mit dem Spielverein Hamborn 07 - aber leider nur um Platz zwei !
Meister der Gruppe 2 wird die Spielvereinigung Sterkrade 06/07.
Niederrheinmeister wird erneut der Meidericher SV, mit einem 5:1 im Hin-, und einem 5:5 im Rückspiel gegen Sterkrade.

Im Juni unternimmt der DFB eine Skandinavienreise, an der vom DSV auch August Sackenheim teilnimmt.
Am 17.6.1931 spielt man in Stockholm gegen Schweden 0:0 und am 21.6.1931 in Oslo gegen Norwegen 2:2.

Die Stadt Duisburg übernimmt die Platzanlage an der Düsseldorfer Straße (Rheintörchenstraße) und überläßt sie dem DSV zur Nutzung. Der Verein konnte aus wirtschaftlichen Gründen die Anlage nicht mehr halten. Die Zahl der Mitglieder hatte sich gegenüber 1920 fast halbiert. Auch sank die Zahl der Zuschauer bei den Heimspielen drastisch ab, die hohe Arbeitslosigkeit traf den Verein hart. Spieler wechselten zu anderen Vereinen, die Ihnen Arbeitsplätze anboten. Andere fühlten sich zu den Zielen der KPD oder NSDAP hingezogen und verließen den Verein. "Werksvereine" traten immer mehr in den Vordergrund, dies waren Vereine, die in unmittelbarer Nähe eines größeren Betriebes beheimatet waren und nun von diesen unterstützt wurden. Ein Arbeitsplatz war heiß begehrt, Ende 1930 zählte man in Deutschland rund 4,4 Millionen Arbeitslose !

Bei der zweiten Arbeiter-Olympiade, im Österreichischen Wien, tritt die ATSB-Auswahl als Titelverteidiger an. Nacheinander werden Dänemark (8:1), Ungarn (9:0) und Polen (4:1) überzeugend geschlagen. Das Finale gegen Österreich geht jedoch mit 2:3 verloren. Die Österreichische Arbeiter-Auswahl, galt als die stärkste in Europa zu dieser Zeit.


DFB-Finale: Hertha BSC Berlin -TSV 1860 München 3:2 (1:2)
14.Juni 1931, Müngersdorfer Stadion Köln, 50.000 Zuschauer
Torschützen: 0:1 Oeldenberger (24.), 1:1 Sobeck (44.), 1:2 Lachner (45.), 2:2 Sobeck (75.), 3:2 Kirsei (89.)
SR: Fissenewerth (München-Gladbach)
Hertha: Gehlhaar, Völker, Wilhelm, Appel, Müller, Stahr, Ruch, Sobeck, Lehmann, Kirsei, Hahn
1860: Riemke, Schäfer, Wendl, Stock, Pledl, Eiberle, Stiglbauer, Lachner, Huber, Oeldenberger, Thalmeier

ATSB-Finale: SC Lorbeer 06 Hamburg - Spielvereinigung 1912 Pegau 4:2 (1:2)
Hamburg, 14.000 Zuschauer

Rotsport-Finale: Dresdner SV 1910 - Sparta 1911 Berlin 3:2


1931/32:

Diese Saison wird sportlich ein Fiasko. Nur der achte Platz, so schlecht war man nie !
Negatives Punkteverhältnis, das gab es in der gesamten Vereinsgeschichte noch nicht !
Meister wird Duisburg 08 und erzielt dabei 55 Tore. Der Tabellenachte DSV erzielt 57 Tore !
Aber die Abwehr von 08 ist die beste der gesamten Liga !

Am Ende der Saison gibt Anton Francke den Vorsitz beim DSV wieder ab. Sein Nachfolger wird - Gottfried Hinze !


DFB-Finale: FC Bayern München - Eintracht Frankfurt 2:0 (1:0)
12.Juni 1932, Club-Stadion am Zabo Nürnberg, 55.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Rohr (36. Elfmeter), 2:0 Krumm (75.)
SR: Alfred Birlem (Berlin)
FCB: Lechler, Haringer, Heidkamp, Breindl, Goldbrunner, Nagelschmitz, Bergmaier, Krumm, Rohr, Schmidt, Welker
SGE: Schmitt, Schütz, Stubb, Gramlich, Leis, Mantel, Schaller, Trumpler, Ehmer, Dietrich, Möbs

ATSB-Finale: TuS Nürnberg-Ost - FT 93 Cottbus 4:1 (3:0)
Nürnberg, 7.420 Zuschauer

DJK-Finale: DJK Sparta Nürnberg - DJK Adler Frintrop 5:2
Dortmund, 35.000 Zuschauer

Rotsport-Finale: Dresdner SV 1910 - Sparta 1911 Berlin 3:2


1932/33:

Der DSV erholt sich wieder etwas, aber Lokalrivale TSV Duisburg 99 holt sich die Meisterschaft.
Beim TSV 99 spielen die Nationalspieler Hermann Flick und Willi Busch.
TSV 99 ist punktgleich mit Duisburg 08, das Entscheidungsspiel um den Gruppensieg gewinnt der TSV 99 mit 2:1.

Um die Niederrheinmeisterschaft müssen die Wedauer gegen SV Hamborn 07 antreten. Schon das Hinspiel geht mit 0:6 verloren. Auch beim Rückspiel in Hamborn ist der TSV chancenlos. Beim 1:6 gelingt wenigstens ein Ehrentor.

Drittes Länderspiel in Duisburg. Am 22.Oktober 1933, treffen vor 30.000 Zuschauern Deutschland und Belgien aufeinander. Das Resultat lautet 8:1.
Deutschland spielt mit:
Fritz Buchloh (VfB Speldorf), Willy Busch (TSV Duisburg 99), Eduard Hundt (Schwarz-Weiß Essen), Paul Janes (Fortuna Düsseldorf), Jakob Bender (Fortuna Düsseldorf), Theo Breuer (Fortuna Düsseldorf), Ernst Albrecht (Fortuna Düsseldorf), Willi Wigold (Fortuna Düsseldorf), Karl Hohmann (VfL Benrath), Josef Rasselnberg (VfL Benrath), Stanislaus Kobierski (Fortuna Düsseldorf). 

Mitten in die Saison hinein, wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Der Regierung gehören zwei Minister der NSDAP und 8 Konservative an. Bei Neuwahlen zum Reichstag, am 5.März 1933, wird die NSDAP mit 43,9 % der Stimmen stärkste Partei. Am 23.März 1933 legt Hitler das "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich" (Ermächtigungsgesetz) zur Abstimmung im Reichstag vor. 444 Abgeordnete stimmen zu, nur die 94 Abgeordneten der SPD stimmen dagegen. Die Abgeordneten der KPD konnten an den Abstimmungen nicht teilnehmen, da die KPD bereits verboten war. Damit ist die Demokratie faktisch abgeschafft. Aus Diskriminierung wird Verfolgung, die Apokalypse nimmt ihren Lauf....
ATSB und Rotsport werden sofort verboten. Alle DFB Landesverbände werden aufgehoben, an ihre Stelle treten 16 Gaue. Die Gaue werden alle Hans von Tschammer und Osten unterstellt, dem neuen Reichssportkommissar. Der DFB wehrt sich nicht, im Gegenteil. Der DFB, der sich selbst gerne als unpolitisch bezeichnet, war in Wahrheit ein willfähriges Instrument der neuen Machthaber. Kein Wunder, schon der erste DFB-Präsident Ferdinand Hueppe hob den Gegensatz von "asiatischen Herdenvölkern" und "europäischen Edelvölkern" hervor. Otto Nerz, Reichstrainer bis 1933, verfaßte 1943 ein Pamphlet mit dem Titel "Europas Sport wird frei vom Judentum", in dem er erläutert: "In der Krise von 1933 war die Gefahr der Verjudung auch im Fußball sehr groß."
Guido von Mengden, Pressewart des DFB und nach dem Krieg Generalsekretär des Deutschen Sportbundes, äußerte in Bezug auf die europäischen Juden: "Wer wagt es ernsthaft, unser ganzes Volk nach seinem Gesindel und Lumpenpack oder nur nach seinen missratenen Söhnen einzuschätzen ? Wer das wagt, dem fliegt heute, gottlob wieder eine Faust zwischen die Zähne !"
Felix Linnemann, DFB-Präsident während der NS-Zeit, "unterstützte den Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten, der verantwortlich war für etwa 100 Morde an politischen Gegnern", weiß die Süddeutsche Zeitung vom 22.01.00 zu berichten. Auch nach dem Krieg wollte sich der DFB von seiner Vergangenheit nicht distanzieren. Stattdessen wurden DFB-Präsidenten nur solche mit deutlicher NS-Vergangenheit. So Peco Bauwens, welcher bereits Anfang 1933 in die NSDAP eintrat. Das Erfolgsrezept der Weltmeisterelf von 1954, wäre das "Führerprinzip", so Bauwens.
Dessen Nachfolger Gösmann, brachte schon 1940 seine Freude über den Vernichtungskrieg zum Ausdruck:
"Ganz Deutschland steht heute voller Ergriffenheit vor seinem Führer und seinen Soldaten."
Bereits am 19.April 1933 ließ der DFB im Kicker verlauten, daß "Juden und Marxisten in führenden Stellungen der Vereine und Verbände nicht mehr tragbar seien."
Fürwahr sehr unpolitisch, dieser DFB......

In Duisburg wird der Oberbürgermeister Dr. Karl Lehr abgesetzt und durch den SA-Mann Ernst Kelter ersetzt. Die SA stürmt in den Morgenstunden des 2.Mai 1933 das Gewerkschaftsgebäude an der Ruhrorter Straße 11/13. Dort werden die vier Gewerkschaftssekretäre Julius Birck, Emil Rentmeister, Michael Rodenstock und Johann Schlösser in die Kellerräume verbracht und einem "Chinesischem Verhör" unterzogen. Alle vier sterben an den Folgen der Mißhandlungen. Die Leichen werden in den Hünxer Wald verbracht und dort verscharrt.


DFB-Finale: Fortuna Düsseldorf - FC Schalke 04 3:0 (1:0)
11.Juni 1933, Müngersdorfer Stadion Köln, 60.000 Zuschauer
Torschützen: 1:0 Zwolanowski (10.), 2:0 Mehl (70.), 3:0 Hochgesang (85.)
SR: Alfred Birlem (Berlin)
F95: Pesch, Trautwein, Bornefeld, Janes, Bender, Breuer, Mehl, Wigold, Hochgesang, Zwolanowski, Kobierski
S04: Mellage, Wohlgemuth, Zajons, Tibulski, Bornemann, Valentin, Rosen, Szepan, Nattkämper, Kuzorra, Rothardt