Die Deutschen Fußballmeister

Von 1915 - 1919 fanden keine Endrundenspiele statt, wegen des 1.Weltkrieges.

Die Meisterschaften von 1934 - 1944 interessieren mich persönlich nicht, ich habe deren "Meister" hier zwar aufgeführt, aber einen fairen Wettbewerb gab es in diesen Jahren eigentlich nicht. Sportlich gesehen, sind die "Titel" dieser Jahre äußerst fragwürdig. Nach der Machtergreifung der NSDAP, wurde aus Diskriminierung Verfolgung und bestimmte Vereine wurden benachteiligt, andere von den Machthabern bevorzugt.
Von regulären Bedingungen konnte also keine Rede mehr sein. So wurden beispielsweise die Spieler von sogennanten "Bergbauvereinen" uk gestellt (uk = unabkömmlich). Andere hingegen mußten an die Front...

Von 1945 - 1947 fanden keine Endrunden statt.

ATSB = Arbeiter- Turn- und Sportbund
Nach dem Fall der "Sozialistengesetze" 1890, formierte sich eine Sozialdemokratisch orientierte Bewegung des Sports in Deutschland, die 1893 in der Gründung des Arbeiter- Turn und Sportbundes mündete. Der ATSB veranstaltete von 1919 - 1932 eigene Fußballmeisterschaften, unabhängig vom bürgerlich geprägten DFB. 
Der ATSB unterhielt sogar eine eigene Nationalmannschaft, die zwischen 1924 und 1932 insgesamt 77 Länderspiele austrug. 1925 wurde man gar Olympiasieger der Arbeiter-Olympiade in Frankfurt/Main. Nach der Machtergreifung der NSDAP, wurde der ATSB verboten.
1928, spaltete sich unter kommunistischer Führung, die "Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit" (Rotsport), vom ATSB ab. Auch Rotsport spielte Deutsche Meisterschaften aus.
Diese Meisterschaften fanden 1930/31 und 1931/32 statt. Beide Titel errang der Dresdener SV 1910.
Funktionäre beider Verbände, wurden von den Nazis verhaftet, in KZ's verbracht und viele dort ermordet. So zum Beispiel Ernst Grube, Vorsitzender von "Rotsport" und KPD Reichstagsabgeordneter, der im KZ Bergen-Belsen ermordet wurde.

DT = Deutsche Turnerschaft
Die konservativ geprägte Deutsche Turnerschaft, wurde 1868 in Weimar gegründet und lehnte alle Ballsportarten lange Zeit ab. Dies mündete im lange schwelenden Streit zwischen DT und dem späteren DFB. Erst als der Siegeszug des Fußballsports nicht mehr aufzuhalten war, besann man sich eines besseren. Man versuchte zunächst eigene Meisterschaften auszuspielen, um Mitglieder in den eigenen Vereinen halten zu können. Dies war jedoch 1925 längst zu spät, und 1930 ermittelte man zuletzt einen eigenen Meister. Die DT ging im Reichssportbund auf.

Der Vollständigkeithalber, sei hier noch erwähnt, daß auch die Katholische Deutsche Jugendkraft (DJK), zwischen 1921 und 1932 viermal eine Fußballmeisterschaft veranstaltete. Die Titelträger hießen 1921 DJK Katernberg, 1924 DJK Katernberg, 1927 DJK Sparta Nürnberg und 1932 ebenfalls DJK Sparta Nürnberg. Auch die DJK wurde 1935 verboten.

An Stelle der einzelnen Verbände, trat der von den Nazis geschaffen Reichssportbund unter Führung von Reichssportkommissar Hans von Tschammer und Osten, SA-Mitglied und Mörder. Der einizige Verband der nicht verboten oder aufgelöst wurde, war der DFB. Aufgelöst wurden allerdings die einzelnen Regionalverbände, an deren Stelle traten 16 Sportgaue.

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